Vorgestellt: Wabe-Chef Mark Kohlberger
»Gemeinsam Witten attraktiver und lebenswerter machen!«
Wenn Mark Kohlberger an die Zeit denkt, als er mit seiner Familie in Herbede gegenüber dem Zollhaus wohnte, gerät er regelrecht ins Schwärmen. »Meine drei Kinder sind hier im Ruhrtal aufgewachsen. Wir waren oft schwimmen und Kanu fahren. Die vielen kreativen Projekte der Wabe rund um das Zollhaus habe ich schon damals interessiert mitverfolgt.« Daher ist es irgendwie fast schon Schicksal, dass der 49-Jährige ab November die Leitung der gemeinnützigen GmbH übernimmt.
»Ja, es ist ein Wagnis!«
Seit 1996 kümmert sich die Wabe um die berufliche Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen und hat sich im Laufe der Jahre in ein Unternehmen mit über 50 Angestellten verwandelt. Unter anderem betreibt sie das Alte Zollhaus, das Schleusenwärterhäuschen, die Radstation und die Hardenstein-Fähre. Für Mark Kohlberger ist die neue Aufgabe als Geschäftsführer auch ein Schritt ins Ungewisse. »Ich habe einen unkündbaren Job mit toller Bezahlung und Dienstwagen eingetauscht gegen einen auf fünf Jahre befristeten Vertrag«, verrät der studierte Sportwissenschaftler und Kaufmann. »Ja, es ist ein Wagnis! Aber nach 20 Jahren bei einem bundesweit tätigen Bildungsträger hatte ich einfach Lust, noch einmal etwas anderes zu machen. An der Wabe gefällt mir die ›Hands on‹-Mentalität: Ich habe hier ganz andere Möglichkeiten, Projekte schnell und effizient umzusetzen.«
»Diese Menschen stehen mit Leib und Seele dahinter«
Die Ideen des neuen Chefs sind so vielfältig, dass sie kaum auf eine Seite passen. »Die Wabe deckt bereits eine große Bandbreite an tollen Angeboten ab. Diese möchte ich mit meinen zukünftigen Kolleginnen und Kollegen weiterentwickeln und hier für stabilere Strukturen sorgen. Wenn unsere Prokuristin Susanne Fuchs mit ihrer Walking-Gruppe Kuchen für die Gäste des Zollhauses backt oder ehemalige Mitarbeiter bei Veranstaltungen ehrenamtlich am Grill stehen, ist das ein wunderbares Engagement, das zeigt: Diese Menschen stehen mit Leib und Seele dahinter. Langfristig müssen wir an unseren Standorten aber mehr Verlässlichkeit bieten. Bestehende Events wie den Kultursommer wollen wir ausbauen, neue Highlights hinzufügen. Beispielsweise könnten ein Open-Air-Kino, ein Stand-up-Paddling-Verleih oder ein Winterzauber den Tourismus an der Ruhr beleben. Auch an der IGA 2027 würden wir uns gerne beteiligen. Wir möchten gerne mit möglichst vielen Wittener Akteuren zusammenarbeiten und die Stadt ein kleines bisschen schöner und lebenswerter machen.«
»Die allermeisten Arbeitslosen wollen durchaus zurück in den Beruf«
Bei alledem bleibt die Unterstützung von Langzeitarbeitslosen und Menschen mit Beeinträchtigung eine Herzensangelegenheit für Mark Kohlberger. Durch seine bisherigen beruflichen Tätigkeiten und Vorstandsmitgliedschaften ist das Feld für ihn keinesfalls Neuland. Er betont: »Die allermeisten Arbeitslosen wollen durchaus zurück in den Beruf. Das weiß ich von meinen unzähligen persönlichen Kontakten. Und auch die Pandemie hat es zuletzt wieder gezeigt. Im Lockdown haben wir bei meinem bisherigen Arbeitgeber den Teilnehmern freigestellt, ob sie kommen möchten. 80 Prozent entschieden sich dafür. Sie sagten: Wenn wir zu Hause bleiben, machen wir nur Blödsinn. Wir brauchen den geregelten Arbeitstag. Das hat selbst mich positiv überrascht. Es ist mir ein persönliches Anliegen, diese Menschen nach vorne zu bringen.«
»Ich hoffe, in einem Jahr sagen zu können: Du hast einen guten Schritt getan«
Wenn Mark Kohlberger nicht gerade Ideen für seine Heimat entwickelt, ist er am liebsten sportlich unterwegs: Triathlon, Klettern, Kanufahren und Abenteuerreisen mit dem Rucksack sind Aktivitäten, die ihn und seine Frau begeistern. Inzwischen ist die Familie aus Witten-Herbede nach Wetter umgezogen. »Das haben die Umstände so ergeben, aber wir würden gerne zurückkommen.« Das Kajak, in dem er mit seinen Kindern paddelt, liegt noch am Ufer der Ruhr schräg gegenüber dem Zollhaus. »Ich bin sehr gespannt, was ich für die Wabe bewegen kann – in einer Zeit, in der die Rahmenbedingungen nicht gerade hilfreich sind. Ich möchte Witten bunter und besser machen! Und ich hoffe, in einem Jahr sagen zu können: Du hast einen guten Schritt getan.«
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