Stadtmagazin Witten: In der Stadt

Vorgestellt: Polizeichefin Pia Ziegler

Foto(s) zum Vergrößern anklicken

Quellenangabe in den Vergrößerungen

Sie ist 35 Jahre jung – und die neue Leiterin der Polizeiinspektion an der Casinostraße. Im Oktober 2021 hat Pia Ziegler den Staffelstab von Polizeioberrat André Berger übernommen. Die Volljuristin freut sich auf neue Herausforderungen. »Hier in Witten besteht meiner Erfahrung nach ein sehr guter Kontakt zu den städtischen Ämtern. Und auch von den Bürgerinnen und Bürgern werden wir als Ansprechpartner vor Ort positiv wahrgenommen. Dies ist meinen Vorgängern zu verdanken, deren Arbeit ich gerne fortsetzen möchte.«

»Ein reiner Schreibtischjob wäre nicht mein Fall«

Die gebürtige Dortmunderin kam über Umwege zur Polizei. Nach dem Abitur studierte sie zunächst Jura in Bielefeld, Heidelberg und Bochum. »Doch schon an der Uni habe ich mich für den Bereich Strafrecht interessiert«, erzählt sie. »Während des Referendariats wurde mir dann schnell klar, dass ein reiner Schreibtischjob nicht mein Fall wäre. Durch eine Kollegin wusste ich, dass man sich nach dem zweiten Staatsexamen auch für den höheren Polizeidienst bewerben kann. Das habe ich getan und wurde 2016 direkt eingestellt.« Zuletzt leitete sie die Führungsstelle ›Gefahrenabwehr/Einsatz‹ des Bochumer Polizeipräsidiums. Seit dem Herbst steht sie nun an der Spitze der rund hundert Beamtinnen und Beamten des Wittener Reviers.

Im Einsatz gegen Jugendkriminalität und Fahrradunfälle

Aber ist die Welt hier in Witten nicht noch halbwegs in Ordnung? Geiselnahmen und Banküberfälle seien ihr bisher erspart geblieben, antwortet Pia Ziegler auf unsere Frage. Überhaupt sei Polizeiarbeit – zum Glück – selten so aufregend wie im Film. Langweilig wird es trotzdem nicht. Eine wichtige Baustelle, der sich schon ihr Vorgänger André Berger widmete, ist die Jugendkriminalität rund um Kornmarkt und Johanniskirche. »Seit Jahren klagen Anwohner in diesem Bereich über Vermüllung, Vandalismus und Lärmbelästigung – hier suchen wir im Zusammenspiel mit dem Jugendamt und dem Ordnungsamt nach Lösungen.« Des Weiteren will sie sich für eine verstärkte Bekämpfung von Fahrrad- oder E-Bike-Unfällen einsetzen. »Zum Frühling hin werden unsere Beamtinnen und Beamten wieder mit ihren Rädern auf den Straßen und dem Rheinischen Esel unterwegs sein und entsprechende Verkehrskontrollen durchführen.«

»Autorität entsteht ja nicht nur durch körperliche Größe«

Ein anderes Polizeithema, das seit Ausbruch der Pandemie immer mehr in den Fokus rückt, ist die zunehmende Mobilisierung durch Coronaskeptiker und Impfgegner. Versammlungen und Demonstrationen wie die sogenannten ›Spaziergänge‹ gibt es auch in Witten. »Allerdings laufen die Proteste hier größtenteils friedlich ab«, berichtet Pia Ziegler. Auf die Frage, ob sie sich als zierliche junge Frau angesichts einer aufgebrachten Menschenmenge nicht auch schon mal unsicher fühle, lächelt sie. »Autorität entsteht ja nicht nur durch körperliche Größe, sondern vor allem durch professionelles Auftreten und gute Kommunikation. Dank des Know-hows meiner Kolleginnen und Kollegen habe ich mich selbst in meiner Anfangszeit nie allein gelassen gefühlt. Inzwischen weiß ich, dass es auch auf die Mischung im Team ankommt. Klein und zierlich zu sein, kann je nach Art der Auseinandersetzung sogar Vorteile mit sich bringen und deeskalierend wirken!«

Nach Dienstschluss entspannt die junge Polizeichefin, die mit ihrem Mann und ihrem zweijährigen Sohn in einer ländlichen Ecke von Mülheim lebt, beim Joggen durch Feld und Flur. »Außerdem mache ich gerne Yoga. Pandemiebedingt ist dieser sportliche Ausgleich in letzter Zeit leider etwas zu kurz gekommen. Das wird hoffentlich wieder anders!«

Facebook Logo  diese Seite auf Facebook teilen0