Freiwillige vor!
Das DRK bietet viele interessante Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren
»Ohne das Ehrenamt wäre der Sozialstaat am Ende«, sagte einst ›unter‹ Kanzler Helmut Kohl die damalige Familienministerin Claudia Nolte. Auch für das DRK Witten sind ständig zahlreiche ehrenamtliche Helfer im Einsatz – und neue sind stets willkommen. »Wer auch immer Menschen helfen will, wer Menschen mag, kann sich bei uns mit seinen Fähigkeiten einbringen«, sagt DRK-Mitarbeiter Stefan Ebner. Die drei formalen Möglichkeiten der ehrenamtlichen Unterstützung fasst Pressesprecher Jens Struppek wie folgt zusammen: »Sie können als Mitglied im Jugend- oder im Erwachsenenverband, aber auch projektbezogen, also für eine bestimmte gute Sache und ohne feste Mitgliedschaft, bei uns mitarbeiten.«
»Jugendrotkreuz: Kinder von 6 bis 27 Jahren«
»Kinder von 6 bis 27 Jahren«, so beschreibt Mareike Ochs, Leiterin des Jugendrotkreuzes, augenzwinkernd dessen Altersstruktur. Tatsächlich sieht sich die Organisation nicht als Nachwuchsabteilung des Roten Kreuzes, sondern als eigenständigen Jugendverband, dem so manches Mitglied auch in höherem Alter treu bleibt – und »beim Jugendrotkreuz wird keiner rausgeworfen.« Etwa 7 bis 13 Jahre jung sind die Mitglieder der aus dem Heldencamp (siehe Kasten) hervorgegangenen ›Heldengruppe‹. Diese treffen sich freitags zwischen 17.30 Uhr und 19 Uhr. »Rotkreuz-Wissen, Erste Hilfe oder Umweltschutz stehen hier ebenso auf dem Programm wie viele Kreativangebote«, berichtet Mareike Ochs, »dabei richten wir uns auch nach den Interessen der Kinder.« Letztlich geht es neben dem Spaß und der Wissensvermittlung darum, die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. »Wir suchen immer neue Teilnehmer, aber auch Leute, die mitarbeiten«, sagt die Jugendrotkreuzleiterin.
Schockpotenzial für den Ernstfall
Und dann gibt es da die Gruppe ›Notfalldarstellung‹, bestehend aus 14–19-jährigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Auch wenn dabei darstellerische Fähigkeiten gefragt und geschminkte Schein-Wunden (teilweise mit Schockpotenzial) an der Tagesordnung sind, sind makabere Horrorfilm- oder Halloween-Assoziationen fehl am Platz. Vielmehr dienen das gekonnte Schminken und die realitätsnahe Darstellung von Verletzungen und Krankheiten einem ernsten Zweck: »Bei Rettungsübungen etwa kommen Notfalldarsteller zum Einsatz«, erklärt Mareike Ochs. »Durch die entsprechende Schulung können sie sich wie ›echte‹ Verletzte in einer wirklichen Notfallsituation verhalten, und der Anblick authentisch wirkender Wunden bereitet beispielsweise angehende Rettungssanitäter auf die Konfrontation mit dem Ernstfall vor. Und auch die Jugendlichen selbst lernen natürlich viel über unterschiedliche Krankheitsbilder, Verletzungen und Rettungsmaßnahmen.«
Auf Abruf bereit ...
Die ehrenamtliche Mitarbeit beim DRK (also dem ›Erwachsenenverband‹) lässt sich laut Jens Struppek in zwei große Bereiche einteilen, die man als ›Wohlfahrtsarbeit‹ und ›Bevölkerungsschutz‹ bezeichnen kann. Letzterer zeichnet sich dadurch aus, dass der Ehrenamtliche praktisch einen permanenten Bereitschaftsdienst leistet, um nur im seltenen Fall eines Großeinsatzes spontan auf Abruf bereitzustehen. Natürlich müssen die Freiwilligen nicht 365 Tage im Jahr 24 Stunden am Tag einsatzfähig und in Hörweite ihres Meldeempfängers sein, doch eine zeitliche Einteilung gibt es auch nicht, stattdessen baut das DRK hier auf Quantität: »Wir setzen darauf, immer einen so großen Pool an Helfern zu haben, dass in jedem (Ernst-)Fall genügend Einsatzkräfte zur Verfügung stehen«, erklärt Stefan Ebner. Insofern gilt auch hier: Neue Ehrenamtler sind immer willkommen.
… oder regelmäßig im Einsatz
Im Gegensatz dazu ist bei der mit ›Wohlfahrtsarbeit‹ überschriebenen Tätigkeit der regelmäßige Einsatz gefragt, und das auf vielfältige Art und Weise, ob es etwa um Senioren, Kinder oder sozial Benachteiligte geht. In der Kleiderkammer oder bei Blutspendeaktionen, bei Besuchsdiensten oder Gedächtnistrainingsgruppen, aber auch in ganz anderen Bereichen wie Verwaltung, EDV und Öffentlichkeitsarbeit ist das DRK dankbar für ehrenamtliche Mitarbeit. »Alles ist möglich, für alles wird immer Hilfe gebraucht, jeder kann sich mit seinen Fähigkeiten einbringen«, fasst Jens Struppek zusammen und Stefan Ebner ergänzt: »Auch eigene Ideen sind gefragt. Und wer etwa eine neue Selbsthilfegruppe ins Leben rufen will, kann unter unserem Dach auf das Know-how und die Logistik einer deutschlandweit agierenden und vernetzten Organisation bauen.«
Kosten und Lohn
Und noch etwas ist den DRKlern wichtig: Dem Ehrenamtler selbst entstehen auf keinen Fall Kosten, »weder für Aus- oder Fortbildungen noch für erforderliche Kleidung oder Versicherung. Auch Essen und Trinken bei längeren Einsätzen werden von uns gestellt.« Der Lohn der Arbeit sind spannende und bereichernde Augenblicke und Begegnungen, diverse Möglichkeiten, sich Wissen und Fähigkeiten anzueignen, und natürlich das unbezahlbare Gefühl, etwas Gutes für andere Menschen zu tun.
Helden brauchen Helfer ...
… die mit anpacken. Zum siebten Mal werden in diesem Jahr in der letzten Ferienwoche Kinder und Jugendliche von acht bis zwölf Jahren im Rahmen des ›Heldencamps‹ zu ›Helden des Alltags‹ ausgebildet. Dabei geht es um Freizeitangebote ebenso wie um Wissensvermittlung – und am Ende gibt’s eine ›Heldenurkunde‹. Zwar ist die Teilnehmerliste schon voll – doch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer werden auch für das Camp am Kanu-Club Witten durchaus noch gebraucht. »Ob es um Essen, Logistik, all die ›Kleinigkeiten drumherum‹ oder um die Arbeit mit den Kindern geht, wir sind für jede Unterstützung dankbar«, sagt Jens Struppek. Mareike Ochs: »Auch für neue Ideen sind wir offen, wenngleich ein Großteil des Programms natürlich schon steht.« Stefan Ebner fasst zusammen: »Wir können jeden gebrauchen, egal welchen Alters, egal wie lang – sei es auch nur eine Stunde, um morgens Brötchen zu holen.«
heldencamp [at] drk-witten.de
Kontakt Jugenrotkreuz:
JRKleitung [at] DRK-witten.de
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