Stadtmagazin Lünen: Sport und Freizeit

Hullern macht lustig!

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Hüftenschwingen im Park mit den ›Crazy Hoops‹

Ob im Lüner Lippepark, am Horstmarer See oder im Heideblümchenpark in Alstedde: Hullern macht lustig und hält dazu auch noch fit. Die Lüner ›Crazy Hoops‹ nutzen im Sommer jede Gelegenheit, um an der frischen Luft die Hüften zu schwingen.

Wenn zur Musik die Reifen kreisen

Ein Donnerstag im Juni, kurz nach Feierabend: Die Sonne scheint, sommerliche Rhythmen schallen über die Grünfläche hinter der Sparkasse. Bei den Wasserspielen hat sich eine kleine Menschentraube gebildet. Zehn Hobby-Athlet*innen in schwarzen Shirts lassen zur Musik die Reifen kreisen, und sie haben sichtlich Spaß dabei. Das zieht die Blicke auf sich und animiert zum Mitmachen. Ein Passant bleibt stehen, knipst Fotos. Kinder gucken neugierig. Wer sich nah genug heranwagt, bekommt einen eigenen Reifen in die Hand gedrückt. Probieren geht über Studieren!

Vom Hinterhof auf die Bühne

»Hullern macht einfach Laune«, sagt Gabi, die die Gruppe 2022 privat über Facebook ins Leben gerufen hat. »Ich habe immer gerne gehullert und wollte mal wieder loslegen. Der Kalorienverbrauch soll ja auch ganz gut sein.« Das erste Treffen fand mit einer Handvoll Frauen bei ihr zu Hause im Hinterhof statt. »Es ist einfach klasse, wie sich die Truppe in kürzester Zeit weiterentwickelt hat. Die meisten hier haben ja erst letztes Jahr angefangen. Einige sagten: Das schaffe ich nie. Aber Hula Hoop kann jeder lernen, unabhängig vom Alter. Inzwischen haben die Crazy Hoops sogar schon ihre ersten öffentlichen Auftritte hinter sich, vor dem Rathaus im Advent und an Karneval.«

Wie ein hawaiianischer Tanz

Für viele ist Hula Hoop auch eine zu neuem Leben erwachte Kindheitserinnerung. Die ersten Kunststoffreifen wurden in den 1950er-Jahren von einem Spielzeughersteller in den USA gefertigt und lösten einen jahrzehntelangen Boom aus, der bis zu uns nach Deutschland schwappte. Der Begriff setzt sich übrigens aus dem hawaiianischen Tanz ›Hula‹ und dem englischen Wort ›Hoop‹ für Reifen zusammen. Was auf Zuschauende meist spielerisch wirkt, ist bei näherer Betrachtung gar nicht so ohne: Beim rhythmischen Schwingen des Rings werden unzählige Muskeln trainiert. Fortgeschrittene wie Co-Gruppenleiterin Annette beherrschen das Kunststück, mit mehreren Ringen parallel zu hantieren und diese um Hüfte und Arme kreisen zu lassen.

Hullern gegen Parkinson

Bei einer Sportstunde im Seepark Horstmar stieß Johannes zu den ›Crazy Hoops‹. Der 77-Jährige wollte eigentlich nur Fotos schießen, machte spontan mit und wurde sogleich von den fröhlichen Damen ›adoptiert‹. »Meine Ärztin hat mir das Hullern gegen meinen Parkinson empfohlen«, erzählt er. »Durch die Bewegung spürt man die Krankheit nicht so sehr.« Inzwischen nimmt er den Hula-Hoop-Reifen sogar mit in den Urlaub. Gerne würde er mehr Menschen für den gesunden Sport begeistern, zum Beispiel die Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenzentren. »Es geht nicht nur um Fitness. Die gemeinsame Aktivität und die dabei entstehenden Freundschaften wirken sich auch positiv auf die Psyche aus. Die Atmosphäre hier ist wirklich etwas ganz Besonderes. Das ist pure Lebensfreude.«

»Traut euch!«

Immer dienstags und donnerstags lassen die Crazy Hoops die Hüften kreisen. Normalerweise finden die Termine in die Halle der Osterfeldschule statt. Bei Sonnenschein kann man sie aber auch schon mal in verschiedenen Parks und auf öffentlichen Plätzen in Lünen antreffen – Termine werden über Facebook bekanntgegeben. »Wir wollen allen zeigen, dass Hullern Spaß macht, und mehr Menschen dazu einladen«, sagen Gabi und Anette. »Man muss keine Sportskanone sein. Kommt vorbei und traut euch!«

Weitere Infos bei Facebook: Hullern Hula Hoop Crazy Hoops
Lünen und Umgebung

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