Stadtmagazin Lünen: Kulinarische Reise

Ice Ice Baby

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Süße Erfrischungen im Hörnchen und am Stiel

Urlaubszeit ist Eiscreme-Zeit. Wie wäre es mal wieder mit einem leckeren Spaghetti-Eis? Oder steht Ihnen der Sinn eher nach einem prickelnden Fruchtsorbet? Ob im Hörnchen oder am Stiel, als klassischer Eiskaffee oder bunter Becher mit Obst, Streuseln, knuspriger Waffel und einem Häubchen Sahne garniert: Bei hochsommerlichen Temperaturen locken süße Erfrischungen an jeder Ecke.

Historie: Etwas ›Schnee‹ zum Dessert?

Heute gilt Italien als Land des Speiseeises. Dabei gab es die kalte Köstlichkeit nach Ansicht einiger Forscher*innen vermutlich schon im antiken China. Die Herrschenden ließen demnach gewaltige Eislager in Kellern anlegen – elektrisch betriebene Kühltruhen gab es damals schließlich noch nicht. Weltreisende und Eroberer wie Alexander der Große oder Marco Polo brachten Rezepte für die exotische Delikatesse nach Europa. Dabei handelte es sich zunächst um eine Form von Wassereis, die aus Gletscherschnee und Zugaben wie Früchten und Honig oder Salpeter hergestellt wurde. Später kamen Zutaten wie Schokolade oder Zimt hinzu. 1775 erschien in Neapel das erste Buch, das sich allein der Kunst der Eiszubereitung widmete. Mit der Entwicklung der Kältemaschine durch Carl von Linde 1876 feierte das Speiseeis seinen Durchbruch auf breiter Front. Bis zur Erfindung des beliebten Spaghetti-Eises zogen dann aber noch einige Jahre ins Land: Der Legende nach soll das raffinierte Dessert gegen Ende der 1960er-Jahre bei uns in Deutschland entstanden sein – mithilfe einer Spätzle-Presse.

Trick: Rühren und Kühlen

Im aktuellen EU-Recht gelten für die Bezeichnungen der verschiedenen Speiseeissorten und ihre inhaltliche Zusammensetzung strenge Vorgaben. So bleibt der Name ›Eiscreme‹ Produkten mit einem Milchfettanteil von mindestens zehn Prozent vorbehalten. Um sich die Bezeichnung ›Milcheis‹ zu verdienen, muss das Eis sogar zu mindestens 70 Prozent aus Milch bestehen. Bei sogenanntem Fruchteis ist ein Fruchtanteil von mindestens 20 Prozent vorgeschrieben – bei Zitrusfrüchten liegt der Mindestanteil bei 10 Prozent. Übrigens: Seine unvergleichliche Cremigkeit verdankt das moderne Speiseeis einem besonderen Trick bei der Herstellung: dem gleichzeitigen Rühren und Kühlen. So können sich keine Eiskristalle bilden, und der Genuss im Mund ist perfekt.

Entwarnung bei Softeis

Da Eiscreme im Prinzip aus rohen Zutaten besteht und durch das Aufschlagen eine große Oberfläche besitzt, liefert es einen natürlichen Nährboden für Bakterien, die sich beim Schmelzen der gefrorenen Masse schnell vermehren. Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Softeis-Hype in den 1970er- und 1980er-Jahren: Damals wurde die kühle Leckerei noch aus rohen Eiern zubereitet, und das Thema Hygiene wurde von vielen Eismachern nicht besonders großgeschrieben. Die Folge war eine hohe Zahl von Salmonellen-Infektionen. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Heutzutage enthalten viele Softeis-Varianten kein Ei mehr. Professionelle Eismaschinen arbeiten zudem mit einer ›sauberen‹ Technik, die Verunreinigungen vorbeugt. Der Genuss der beliebten Erfrischung ist also in der Regel unbedenklich. Nach der Eis-Party zu Hause sollte einmal angetautes Eis jedoch nicht erneut eingefroren werden.

Happy National Ice Cream Day

Eis-Fans finden sich auf der ganzen Welt. Die Menschen in den USA scheinen jedoch besonders  ›eis-verrückt‹ zu sein: Sie widmen den verschiedenen Eissorten sogar mehrere Feiertage, vom National Strawberry Ice Cream Day (Tag des Erdbeereises) am 15. Januar über den National Chocolate Ice Cream Day (Schokoladeneis-Tag) am 7. Juni bis hin zum National Vanilla Ice Cream Day (Vanilleeis-Tag) am 23. Juli. Als ob das noch nicht genug wäre, findet am jeweils dritten Sonntag im Juli der US-amerikanische Eiscreme-Tag (National Ice Cream Day) satt. Wir finden: Wer soll bei so vielen süßen Feiertagen den Überblick behalten? Und überhaupt: Ist im Sommer nicht jeder Tag Eiscreme-Tag? In diesem Sinne: Genießen Sie Ihren Spaghetti-Becher!

Sahne-Eis mit frischen Beeren (ohne Eismaschine)

6 Portionen

Zutaten
500 g Sahne
400 g gesüßte Kondensmilch
Frische Beeren nach Belieben (z. B. Johannisbeeren, Himbeeren oder Erdbeeren)
6 kleine Pappschirmchen

Zubereitung
Sahne und Kondensmilch sollten zu Beginn gut gekühlt sein. Die Sahne fast steif schlagen und die Kondensmilch vorsichtig unterheben. Einige Beeren zum Garnieren aufbewahren, den Rest pürieren und ebenfalls unter die Masse rühren. Für fünf Stunden ins Tiefkühlgerät stellen. Das Eis kurz antauen lassen, in kleinen Schalen mit den frischen Beeren und den Schirmchen anrichten, voilà!

Dunkles Schoko-Eis (ohne Eismaschine)

6 Portionen

Zutaten
750 g Schlagsahne
150 g Milch
1 Ei
300 g Zartbitter-Schokolade
50 g Schoko-Raspeln

Zubereitung
Die Schokolade in grobe Stücke hacken. Die Milch kurz aufkochen, etwas abkühlen lassen und dann die gehackte Schokolade unter Rühren in ihr auflösen. Nun das Ei hinzugeben und alles gut verrühren.
Jetzt die Sahne steif schlagen und die Schokoladenmilch vorsichtig unterheben. Die Masse in ein vorgekühltes gefriergeeignetes Gefäß füllen und für mindestens 3 bis 4 Stunden tiefkühlen. Dabei in der ersten Stunde mehrmals mit einer Gabel durchrühren, um große Eiskristalle zu vermeiden. Vor dem Servieren etwa 10 Minuten antauen lassen. Je zwei Kugeln auf einem Teller drapieren, mit Schoko-Raspeln bestreuen und in der Sonne genießen.

Mango-Auflauf mit Joghurt-Eis (ohne Eismaschine)

4 Portionen

Zutaten
500 g Mango
1 Bio-Limette
1 Vanilleschote
120 g Mehl
40 g Kokosraspeln
100 g brauner Zucker
100 g weiche Butter
4 Kugeln Joghurt-Eis

Zubereitung
Die Mango würfeln. Die Schale der Limette abreiben und den Saft auspressen. Die Vanilleschote längs aufschneiden und das Mark herauskratzen. Die Mangowürfel mit dem Limettensaft und dem Vanillemark mischen.
Mehl, Kokosraspeln, Zucker, Butter und Limettenschale zu Streuseln verkneten. Eine Pieform einfetten. Die Mangowürfel hineingeben und die Streusel darauf verteilen. Das Ganze im Ofen bei 170°C für ca. 30 Minuten backen, herausnehmen und abkühlen lassen. Den Mango-Auflauf auf vier Teller verteilen und mit jeweils einer Kugel Joghurt-Eis servieren.

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