Stadtmagazin Lünen: Kulinarische Reise

Rhabarber

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›Barbarisches‹ Gemüse mit Superkraft

Der Frühling ist da, im Garten riecht es nach Erde und frisch gemähtem Gras, man beißt tapfer in eine rohe Rhabarberstange und zwingt sich, nicht das Gesicht zu verziehen, während man sich heimlich schon auf den überzuckerten Kompott von Oma Else freut. Rhabarber!

Fein, fruchtig, frisch

Es wäre aber zu kurz gedacht, die leuchtend roten Stängel auf ein paar nostalgische Kindheitserinnerungen zu reduzieren. Tatsächlich ist das Gemüse (!) auch in der modernen Küche vielfältig einsetzbar und bestens geeignet, süßen wie herzhaften Speisen eine frische Note zu verleihen. Zudem enthalten die knackigen Stiele viele gesunde Vitamine und Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen, wirken verdauungsfördernd und punkten mit einem niedrigen Zuckergehalt. Allerdings sollte Rhabarber wegen der enthaltenen Oxalsäure möglichst nicht roh verzehrt werden.

Ursprung im Himalaya

Rhabarber wurde bereits vor Tausenden von Jahren im Himalaya angebaut. Die Alten Römer brachten das Gewächs nach Europa und tauften es nach den Menschen, von denen sie es bekommen hatten: ›rheum barbarum‹, was platt übersetzt so viel wie ›barbarische Wurzel‹ bedeutet. Dazu muss man aber wissen, dass der Begriff Barbar dereinst noch kein Schimpfwort im Sinne von brutal oder unmenschlich war: Er diente schlicht zur Bezeichnung aller ausländischen, fremdsprachlichen Völker außerhalb des römischen Reiches.

Ist Rhabarber giftig?

Die Rhabarbersaison endet – interessanterweise wie beim Spargel – am 24. Juni mit dem Johannisfest, und das aus gutem Grund: Mit zunehmendem Pflanzenwachstum steigen die Oxalsäurewerte in den Stangen, was bei vorerkrankten Menschen, Schwangeren oder Kindern bei hohen Verzehrmengen zu vergiftungsähnlichen Symptomen führen kann. Kleine Mengen sind jedoch in der Regel unbedenklich. Falls Sie also Ihren Spross einmal dabei erwischen, wie er herzhaft in einen rohen Rhabarberstängel beißt, ist dies kein Grund, in Panik zu verfallen: Ein einzelner Happen hat noch keinem geschadet.

Rhabarber-Crumble

500 g Rhabarber
2 EL Zimt
2 EL Zucker
Ein wenig Cointreau o. ä.

Streusel:
125 g Mehl
80 g Zucker
75 g Butter
1 TL Zimt
80 g Mandelblättchen

Rhabarber in kleine Stücke schneiden und in eine gebutterte Auflaufform geben, Zucker, Zimt und Cointreau darüber verteilen. Mehl, Zucker, Zimt, Mandeln und die geschmolzene Butter mit den Händen kneten, über den Rhabarber geben. Den Auflauf bei 200 Grad auf der unteren Schiene 35 Min. backen. Tipp: Der Crumble lässt sich mit jedem säuerlichen Obst zubereiten, z. B. Pflaumen, Johannisbeeren, Sauerkirschen – aber unser Favorit ist definitiv der Rhabarber.

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