»Lesen ist wieder im Kommen!«

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›Bürger-Bücherei‹ Brambauer: eine Erfolgsstory

Auf eine 25-jährige Geschichte können sie inzwischen zurückblicken. Sie, das sind einerseits Claus Peter Franeck, Vorsitzender des Fördervereins der Bürgerbücherei, sowie das 16-köpfige Team ehrenamtlicher Helfer, und auf der anderen Seite die Bürgerbücherei im Bürgerhaus der Yorckstraße 19 selbst.

»Wir selbst schreiben ›Bürger-Bücherei‹ immer mit Bindestrich, auch wenn das vielleicht nicht ganz korrekt im Sinne der Rechtschreibung ist«, erklärt Claus Peter Franeck, »aber das hier, das ist wahrlich eine Bücherei von Bürgern für Bürger. Das wollen wir zum Ausdruck bringen und es ist, was uns oft gespiegelt wird: ›Das ist UNSERE Bücherei‹, sagen die Leute häufig.«

Recht hat er, denn ohne die Initiative der Bürgerinnen und Bürger in den 1990er-Jahren, als die städtische Bücherei aus Kostengründen geschlossen werden musste, würde es das Angebot heute wohl nicht geben. In 25 Jahren hat sich einiges getan: Umzüge, bauliche Erweiterungen, Hochs und Tiefs und politische Arbeit finden sich in der bewegten Geschichte der Einrichtung wieder. Mit rund 14.000 Büchern aus so ziemlich allen Genres, wie Kinder- und Jugendbüchern, Krimis, Sachbüchern und sogar DVDs, hat sich ein Fundus angesammelt, der sich sehen lassen kann!

»Die DVDs werden aufgrund neuerer Medien tatsächlich inzwischen nicht mehr so häufig angefragt«, berichtet Claus Peter Franeck mit einem Lächeln. »Allerdings ist es auch nicht so, dass Staub auf unserem Inventar liegen würde. Im Gegenteil: Wir aktualisieren den Bestand stetig, denn es soll ja interessant für unsere Leser bleiben! Zusätzlich setzen wir auf einen möglichst professionellen Betrieb und digitalisieren beispielsweise, was einst die Karteikarte in einer Bücherei leistete. Auf diese Weise haben wir am Computer immer einen guten Überblick darüber, was sich in unseren Regalen befindet. Die Assoziation von ›Bücherei‹ und ›unmodern‹ passt bei uns also nicht wirklich.«

Der Erfolg des Konzepts spricht für sich: 500 Stammleser*innen, darunter Kinder, Jugendliche, Erwachsene bis ins hohe Alter, Muttersprachler, aber auch viele Menschen mit Migrationshintergrund nutzen das Angebot deutschsprachiger Literatur in der Bürgerbücherei regelmäßig.

Lesewettbewerbe für Kinder in Kooperation mit den Schulen, ein jährlicher Bücherbasar unterstützt durch den REWE-Markt Tober, organisierte Besuche von Kindergärten in den barrierefreien Räumlichkeiten der Bürgerbücherei sowie Autoren- und Themenlesungen sorgen neben vielen anderen Aktionen dafür, dass die Einrichtung buchstäblich in aller Munde bleibt und Interesse bei einem breiten Publikum weckt.
»Die meisten Aktionen mussten während der Corona-Pandemie natürlich ausfallen», schränkt Claus Peter Franeck ein. »Auch die Öffnungszeiten mussten vorübergehend reduziert werden. Zwar haben wir uns auf diese Situation mit entsprechenden Hygienemaßnahmen einstellen können, einen Leserschub hat uns die Pandemie aber nicht beschert. Wir haben jedoch allen Grund, positiv in die Zukunft zu blicken und all diese Dinge bald wieder tun zu können!«

42 Fördermitglieder, 16 ehrenamtlich Helfende vor Ort im Rotationsprinzip und natürlich besagte 500 Lesende machen die Bürgerbücherei zu einem Ort, an dem Leben herrscht. Hier begegnen sich Menschen unterschiedlichster Generationen und mit unterschiedlichsten Lebenshintergründen. Sie ist ein Ort, an dem das Interesse für das gebundene Buch trotz und neben den neuen Medien erfolgreich erhalten wird! »Lesen ist wieder im Kommen«, bestätigt ein begeisterter Claus Peter Franeck. »Daher suchen wir stets nach weiteren ehrenamtlichen Interessierten, die uns unterstützen möchten.«

Möglich wird das alles erst durch den Förderverein der Bürgerbücherei, denn Regale müssen erneuert, Computertechnik aktualisiert und selbst frische Literatur beschafft werden. »Ohne den Förderverein würde es das alles nicht geben. Aber auch die Politik und die Fördermitglieder leisten einen erheblichen Anteil daran, wofür wir sehr dankbar sind. Genauso dankbar sind wir für jede Spende, die es uns ermöglicht, kostendeckend zu arbeiten und Geld für die anstehenden Modernisierungen anzusparen.«
Was Claus Peter Franeck nicht erwähnt, ist sein persönlicher Anteil an dieser Erfolgsstory. Vielmehr stellt er ausdrücklich die Arbeit des Teams in den Fokus. Unwahr mag das nicht sein, und beziffern lässt sich diese Leistung für den Außenstehenden ebenfalls nicht. Nur, dass Lesen in Brambauer wieder im Kommen ist. Durch eine grandiose Teamleistung. Ganz bestimmt aber auch durch einen bescheidenen Claus Peter Franeck!

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