Stadtmagazin Lünen: In der Stadt

Laufparadies Lünen

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Und sie rennen gerne weiter – bald auch um Deutschen Ultra-Titel?

Laufen gilt nach dem Ringen als eine der fünf ältesten Sportarten der Welt. Schon bei den ersten Olympischen Spielen 776 vor Christi in Griechenland wurde in vier verschiedenen Wettbewerben gespurtet. Heute präsentiert sich die Lippestadt Lünen als Paradies der Läufer – vom Walker bis zum Ultra. Für die Ultras wird sogar über die Ausrichtung einer Deutschen Meisterschaft nachgedacht.

In und um Lünen wird und wurde von fünf Standorten aus gerannt, dass es der Lunge richtig Spaß macht und machte. Doch dann bremste die Pandemie im letzten Jahr alle aus. Jetzt, in 2021, soll es weitergehen. Vor allem für die Gesund- und Zufriedenheit, zum Spaß, aber auch, um das Siegertreppchen zu erklimmen.

2. Alstedder Lippe-Damm-Ultra-Lauf

Jüngstes Rennfest ist der ›Alstedder Lippe-Damm-Ultra-Lauf‹. 2019 glückte die Premiere, 2020 kam Corona. Vorfreude ist schon jetzt für den erneuten Start am letzten Juni-Sonntag (27.06.) vor den Sommerferien angesagt. Es wird dabei zwei Läufe geben. Ein Wendelauf, der ›Lüner Aue-Lauf‹, führt über 5,8 km durch den Flusspark der Lippe. Beim ›Lippe-Damm-Ultra-Lauf‹ geht es von Alstedde über den Damm, an Schloss Buddenburg, am Segelflugplatz vorbei und auf der anderen Flussseite wieder auf dem Damm zurück an den Heikenberg. Für Ultra-Einsteiger ist eine Etappe 7,1 km lang. Jeder Starter kann dabei wählen, wie viele Teilstücke er laufen will oder kann. Ab dem Halbmarathon bis zu den 50 km gibt es Einzelwertungen. Auf die besten drei Läufer warten Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen. Der Organisator, der Lüner Gärtnermeister Michael Petry, glaubt fest an einen neuen Erfolg: »Schon bei der Premiere zählten wir 200 Teilnehmer, die teils sogar aus England und Italien angereist waren. Mein Traum ist, dass die Deutsche Ultramarathon-Vereinigung (DUV) die seit 1995 ausgetragene Deutsche Meisterschaft über 50 Kilometer einmal nach Alstedde vergibt!« Start – um 9 Uhr – und Ziel soll wieder das Knappschaf-Stadion von Blau-Weiß Alstedde sein. Die Strecke führt über befestigte Dolomitwege durch Lünens Flusslandschaft an der schönen Lippe entlang. Alle Überschüsse der Alstedder Laufveranstaltung werden dem Ambulanten Lüner Hospiz, der Flüchtlingshilfe Lünen und der Jugendabteilung BW Alstedde, die bei der Ausrichtung des Laufes hilft, übergeben. Michael Petry, der sich selbst ›Laufbursche vom LT Lüner Lippedamm / Team Erdinger Alkoholfrei‹ nennt, hat nicht nur Träume, sondern auch viel Humor. So trifft sich nach Weihnachten auf dem Lippe-Damm eine gemütliche Runde. Jeder bringt etwas Verpflegung mit. Es werden Spenden gesammelt, und es wird natürlich auch gelaufen. Michael Petry taufte den Treff in ›1. Lüner Weihnachts-Gans-Vernichtungs-Marathon‹ um.

Jubiläum 30. Hanselauf

»Letztes Jahr mussten wir wegen Corona absagen. Jetzt wollen wir unseren Hanselauf zum 30. Jubiläum endlich starten können. Mit einem weiteren Aus könnte die Veranstaltung an Attraktivität verlieren. Wir sind bemüht, auch wenn Corona sich weiter in die Länge zieht, die Veranstaltung durchzuführen. Wir entwerfen die Ausschreibung gerade zweigleisig, das heißt, zum einen unter normalen, zum anderen unter Corona-Bedingungen«, sagen Rainer Majewski und Hans-Peter Kaffka, 1. und 2. Vorsitzender des Ausrichters DJK SuS Brambauer, die um jeden Meter des Rennens für Läufer und Walker vom Freibadstadion aus durch das Grün des Ortsteils rund um das Colani-Ei und über die alte Halde kämpfen. Aktueller Termin ist Samstag, der 25. September 2021. Die Jüngsten laufen im Stadion ihre Runde, Frauen und Männer können in allen Altersklassen über 5 km und im Hauptlauf über 10 km an den Start gehen.

36. traditioneller Barbara-Lauf

Älter als der Hanselauf ist der Barbara-Lauf der Leichtathleten des SuS Ober­aden. Auch dieser fiel wegen der Corona-Pandemie im November 2020 aus. Aus dem gleichen Grund musste jetzt auch die für den 21. März 2021 neu geplante 36. Barbara-Runde kurzfristig abgesagt werden. Heinz-Georg Wessels, Vorsitzender der SuS-Athleten: »In diesem Jahr wird es keinen Lauf mehr geben. Der traditionelle Termin zum Namenstag der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, Mitte November, fällt auch für die Zukunft weg, weil der Verband keine konkurrierenden Läufe in einem Umkreis von 50 Kilometern zulässt. Wir planen für nächstes Jahr für Sonntag, den 20. März 2022.«
Start und Ziel nach Runden durch das Gehölz des Römerbergs ist das gleichnamige Stadion am Römerberg an der Sugambrerstraße in Oberaden. Wegen des Baus der Oberadener Ortsumgehung L821 wird es eine, bereits von der Stadt Bergkamen genehmigte, neue Route geben. Heinz-Georg Wessels: »Die Strecke wird noch genau vermessen. Und gelaufen wird, da Straßen gesperrt werden müssen, wegen des geringeren Verkehrsaufkommens nur noch sonntags.«

24. Silvesterlauf in Schwansbell

Zum 24. Mal soll der Lüner Silvesterlauf ab dem Stadion Kampfbahn Schwansbell stattfinden. Laufen und Walken über 5 und
10 km gehören zum Programm. Start soll am 31. Dezember 2021 um 13 Uhr sein. Letztes Jahr musste das Rennen ebenfalls abgesagt werden. Organisationsleiter Dieter Marschang: »Da der Lauf privat organisiert ist, wird keine Startgebühr erhoben. Dafür wird um Spenden gebeten.« So für den gestifteten Kuchen der Bäckerei Kanne, den Glühwein von Tierarzt Dr. Kersebohm und das Selbstgebackene aus dem Kreis der zahlreichen Helfer. Die Fußballer des Lüner SV stellen, wie in jedem Jahr, wieder ihre Toiletten und die überdachte Tribüne zur Verfügung. Nach Abzug der Kosten geht der Erlös – zuletzt immer um 2.000 Euro – an das Hospiz an der Holtgrevenstraße in Lünen.

Gebühren stoppen VfB 08

Schon eine lange Tradition hatte der Volkslauf des VfB 08 Lünen. Diesen startete die Turnabteilung des Süder Klubs über ein Dutzend Mal, zuletzt aus dem Lüner Norden am Cappenberger See. Von dort ging es durch die Wälder weiter Richtung Cappenberg. Genug Helfer hätten beim nächsten Durchgang bestimmt mit angefasst. Doch der VfB sollte für diese beliebte Veranstaltung Gebühren für das Betreten des Waldes zahlen. Damit war der Lauf für die Süder nicht mehr zu finanzieren. Ältere Fußballer des VfB 08, wie Friedhelm Roch, erinnern sich noch an einen Vorgänger des Süder Laufes. »Damals spielte der VfB noch auf dem Triftenteich. Von dort wurde bis zum Gasometer in Derne gelaufen. Auf dem dortigen Platz gab es dann ein Fußballspiel zwischen den befreundeten Klubs des SuS Derne und des VfB 08 Lünen. Der Andrang war immer sehr groß.«

Spenden für Kaffee und Kuchen

Die Veranstalter der Lüner Läufe bemühen sich immer wieder, Strecken mit unterschiedlichen Längen für die Jüngsten bis zu den Ältesten und die Schulen einzubinden. Gleichzeitig nehmen immer mehr Nordic-Walker teil. Über den Verkauf von Getränken, Kuchen und Gegrilltem versuchen die Vereine gleichzeitig, Spenden für den guten Zweck zu sammeln und ihre Kassen, gerade mit Blick auf die Nachwuchsarbeit, aufzufüllen. Bei den Ausrichtern steht die Zahl der Teilnehmer erst an zweiter Stelle. Im Freibadstadion und in Schwansbell sind es um 500 und mehr, am Römerberg auch schon einmal über 1000. Beim Lippe-Damm-Lauf in Alstedde muss sich ein Feld erst finden. Was digital bei der Corona-Krise in Deutschland nicht klappt, funktioniert längst bei den Läufern. Es ertönt zwar noch der traditionelle Schuss mit der Startpistole: Doch die Zeitmessung erfolgt elektronisch, so in Alstedde und Brambauer über einen in die Startnummer integrierten Chip.

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