Stadtmagazin Lünen: Kunst und Kultur

Musik im Blut

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Im Gespräch mit Marius ›Muri‹ Müller

Reggae, Pop, Rock ’n’ Roll, Blues, Soul, Schlager … Es gibt wohl keinen Rhythmus, der (und den) Marius ›Muri‹ Müller nicht bewegt. Von klein auf ist für ihn Musik eine absolute Herzenssache, die ihn Tag für Tag begleitet und inspiriert: in seinem Lüner Tonstudio, auf privaten und öffentlichen Bühnen, im WDR-Studio und in der Westfalenhalle – als Musikproduzent und Sound-­Designer, als Sänger und Komponist, als Schlagzeuger und Orchestermusiker. Wir sprachen mit dem Klangkünstler über seine Leidenschaft für Dur und moll.

Alles begann bereits in sehr jungen Jahren

»Ich habe schon mit fünf Jahren angefangen, Schlagzeug zu spielen«, erzählt er. »Seitdem habe ich immer Musik gemacht, allein und mit Freunden, habe diverse Bands gegründet, in denen ich dann auch irgendwann gesungen habe. Überhaupt habe ich immer viel gesungen, nahezu jeden Song, den ich hörte, schmetterte ich nach und habe auch alles selbst aufgenommen. Dabei war mir wahnsinnig wichtig, den Klang genau so zu treffen, wie er im Original zu hören war. So bin ich eigentlich bereits als Jugendlicher in meinen heutigen Job reingewachsen.« Nach dem Schulabschluss folgte eine Gesangsausbildung in Berlin, wo er auch zehn Jahre lang als Halbplayback-Act bei Off-Shows diverser großer Radiosender, aber auch auf kleinen und großen Stadtfesten auftrat sowie für das renommierte Berliner Tonstudio
GEERDES media e. K. tätig war. »Sowohl die Tonstudioarbeit als auch die zahlreichen Live-Auftritte vor Publikumsscharen bis zu 30.000 Gästen haben mich hervorragend auf meine heutige Tätigkeit vorbereitet. Wobei ich es natürlich einfach nur klasse finde, jetzt in meinem Studio meine ganz eigenen musikalischen Ansprüche eins zu eins umsetzen zu können.«

Individuelle Playbacks und Song-Aufnahmen für Groß und Klein

2014 eröffnete er im Gewerbepark Im Berge Ost in Brambauer sein Tonstudio MURI MUSIK & AUDIO – mit Erfolg! »Es wird ausgesprochen gern genutzt – von Groß und Klein«, freut er sich. »Hier entstehen Playbackproduktionen und Gesangsaufnahmen für Kindergeburtstage und Schulaufführungen, für den Junggesellenabschied, den Hochzeitstag oder das Firmenjubiläum, für Gospelchöre und Vereine.« Die Vorgehensweise ist dabei übrigens ausgesprochen individuell und sehr breit gefächert, erfahren wir. »Schüler oder Proberaumbands können mir Aufnahmen zuschicken, die ich dann mixe und eine CD oder Demo daraus mache. Sie können aber auch zu mir kommen, um bei mir im Studio Ihr Lieblingslied für den Lieblingsmann einzusingen, das ich im Anschluss abmixe und auf einer CD abspeichere, die mit einem mitgebrachtem oder hier im Studio ›geschossenen‹ Foto bedruckt wird – ein besonderes Geschenk für einen besonderen Anlass. Selbstverständlich kann jeder seine ganz persönlichen Klangwünsche äußern, ich bin da sehr flexibel, und das ist mir ein absolutes Anliegen! Technische Grundlage ist der sogenannte Midi-Einspielservice, quasi ein digitales Notenblatt. Allerdings enthalten diese Midi-Datenströme keine tatsächlichen Klänge, deshalb nehme ich sie lediglich als Basis, auf der ich mit hochwertigen Instrumenten die Klänge nacharbeite und extremst genau abmische. Nur so entsteht der perfekte Mix – für Freizeitsänger ebenso wie für Profis. Schließlich arbeite ich auch für viele kleinere Akustik-Bands – eine ausgesprochene Herzensangelegenheit – ebenso wie für hauptberufliche Musiker wie beispielsweise Schlagersänger Martin März aus Brandenburg, der zurzeit voll durchstartet, oder den angesagten Marcus Kuno aus Dortmund.«

Live on Stage

Apropos Dortmund, hier ist er als ›DerMuri‹ schon seit einiger Zeit eine äußerst beliebte musikalische Größe, seine ›Dortmund-Spielarten‹ von bekannten Hits sind unter den Fans längst absoluter Kult. »Meine eigenen Songs sind zwar ab und an selbst komponiert, größtenteils aber Coverversionen bekannter Hits. Die Texte verarbeiten Situationen und Dinge, die so passieren im Leben – aber immer sehr selbstironisch und mit viel Spaß dabei. Man soll es zwar ernst meinen, aber nicht zu ernst nehmen«, erzählt er mit sympathischem Augenzwinkern. »Dass Dortmund hier thematisch zum Zuge kam, liegt daran, dass ich von klein auf BVB-Fan bin. Und diese Songs wurden super angenommen, die Fanszene ist voll darauf abgefahren, sodass irgendwann auch der Verein auf mich aufmerksam wurde. Seitdem hatte ich so manche Live-Auftritte in Westfalenstadion und -halle sowie auf Fanclubparties. Aber auch im Bus zu Auswärtsspielen und auch vor Spielen im Stadion werde ich regelmäßig abgespielt.« Dabei sind die Dortmund-Songs nur ein Minipart seines eigentlichen, sehr umfangreichen Repertoires, mit dem Marius Müller auf Firmen- und Familienfeiern, auf Straßenfesten und Live-Events bei diversen Veranstaltern immer wieder zu hören und zu erleben ist. »Es freut mich natürlich sehr, dass nach dem Lockdown inzwischen zumindest ein paar Auftritte wieder stattfinden dürfen. Nichts desto trotz ist es kein Vergleich zu den letzten Jahren, als ich so oft live on Stage war: solistisch oder mit der Band Roadrunner unplugged, der Undercover Crew und hin und wieder mit der Radioband Deluxe.«

WDR-Kids-Popdolmetscher – ein echter Ritterschlag

Dann gibt es aber auch noch eine sehr spezielle Fangruppe von Marius Müller, nämlich junge Radiohörer. »Das entstand so vor vier Jahren beim KiRaKa (Kinderradiokanal) vom WDR 5. Die Idee war, dass wir – WDR-Redakteur und Musikerkollege Matti Maschwitz und ich – beliebte und häufig im Radio laufende Songs den Kindern übersetzen, zerpflücken und erklären; auch in Live-Shows, wo die Kids anrufen, Fragen stellen und sich Lieblingslieder wünschen können. Ganz unter uns: Das ist keine ganz einfache Aufgabenstellung, sondern durchaus stressig für mich, eine ganze Stunde lang kindgerecht zu sprechen«, schmunzelt er. Andererseits kann er es so verkehrt nicht gemacht haben, denn auch wenn es das KiRaKa seit Ende letzten Jahres nicht mehr gibt, wurde der Popdolmetcher als einziges Format in das heutige ›Mausradio‹ übernommen. »Matti Maschwitz meinte damals, das wäre ein echter Ritterschlag, auf den ich richtig stolz sein müsste. Ja, und das bin ich!«

»Ich habe Musik gefressen«

Eine letzte Frage, die wir an den Musikritter haben, betrifft seine ureigene ›Lieblingsmukke‹. Gibt es da absolute Favoriten, die Ihnen besonders am Herzen liegen? »Hmmh, das ist schwierig bei mir. Ich langweile mich offengesagt schnell, wenn ich einen Song zu lange und zu oft höre. Wobei ich ursprünglich jedes Lied gut finde – nun ja, bis es mich vom Gegenteil überzeugt. Das geht mal ganz flott, mal aber auch nicht. Ich habe auch richtungsbedingt keine speziellen Vorlieben, höre jedes Genre gern. Das ist berufsbedingt nicht verkehrt, im Gegenteil! Wichtig ist mir vor allem eines: Ich habe Musik gefressen und bin sehr leidenschaftlich darin!«

Marius und/oder Muri?

Ist ›Muri‹ eigentlich ein Künstler- oder Kosename?
»Es ist ein Spitzname aus der Schulzeit, den habe ich einer Lehrerin zu verdanken. Sie hat damals versehentlich Morius statt Marius unter eine Klassenarbeit geschrieben. Das machte natürlich sofort in der Klasse die Runde, alle fanden das wahnsinnig witzig. Seitdem wurde ich fast nur noch Morius genannt, was irgendwann zu Muri mutierte. Und wie man am Namen meines Tonstudios wie auch am BVB-Künstlernamen sieht, kann ich damit ausgesprochen gut leben.« wink

Informationen zum Tonstudio gibt es unter https://muri-audio.de
Infos zum Party- und Hochzeitssänger unter www.facebook.com/partysaengermarius

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