Stadtmagazin Lünen: In der Stadt

Der Kampf der Lüner Händler

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Interview mit ›City Ring‹-Vorstand Helmut von Bohlen

Das Coronavirus hält die Welt weiter in Atem. Was heute gilt, kann in zwei Wochen schon überholt sein. Daher berät die Bundesregierung immer wieder neu über nötige Schutzmaßnahmen und mögliche Lockerungen. Derweil kämpfen auch bei uns viele Unternehmen um ihre Existenz. Wir sprachen mit ›City Ring‹-Chef Helmut von Bohlen über die Situation des Lüner Einzelhandels.

Stehen Sie mit Ihren Kollegen in Kontakt? Geht es allen gut?

Meine Vorstandskollegen und ich sind bisher Gott sei Dank gesund geblieben. Aus Sicherheitsgründen haben wir unsere letzte Vorstandssitzung per Video-Konferenz abgehalten. Viele Angelegenheiten klären wir auf telefonischem Weg.

Mit welchen Fragen oder Sorgen kommen die Mitglieder momentan auf Sie zu?

Insgesamt konnte ich feststellen, dass viele Händler und Unternehmer sich bereits selbst sehr gut informiert hatten. Einige Mitglieder haben uns in Bezug auf behördliche Fragen um Unterstützung gebeten. Zum Beispiel benötigte ein Mitglied ein Bestätigungsschreiben vom Ordnungsamt Lünen, bis wann die Filiale geschlossen bleiben musste. Viele machen sich existenzielle Sorgen. Umso glücklicher bin ich jetzt, dass die meisten Geschäfte in Lünen wieder öffnen durften.

Was kann der City Ring Betrieben raten, die um ihre Existenz bangen?

Aus zahlreichen persönlichen Gesprächen weiß ich, dass sich die meisten Mitglieder in Bezug auf Förderungen und finanzielle Unterstützung mit ihrem Steuerberater, der Wirtschaftsförderung Lünen oder ihren Bankberatern in Verbindung gesetzt haben. Dies ist auch richtig so. Denn nur durch eine umfassende kompetente Beratung kann eine individuell abgestimmte optimale Förderung beantragt und durchgeführt werden. Der City Ring wäre hierfür nicht der richtige Ansprechpartner.

Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Lage künftig ein? Was kommt da vielleicht noch auf uns zu?

Ich habe große Sorge, dass einige Geschäfte nicht wieder eröffnen werden. Insbesondere die Gastronomie und die Reisebranche hat es sehr hart getroffen. Natürlich sind da auch noch andere Geschäftszweige zu erwähnen.

Worin liegen eventuell auch Chancen?

Viele Kunden haben sich während des Lockdowns über den Einkauf via Internet eingedeckt. Ich glaube, dass die Menschen es jetzt wertzuschätzen wissen, wieder draußen an der frischen Luft einkaufen zu können. Lünen bietet eine attraktive Fußgängerzone mit viel Platz, um die Mindestabstände einzuhalten.

Wie unterstützt der Cityring seine Mitglieder in diesen krisengebeutelten Zeiten?

Wir hatten für die Woche vor Ostern eine große Oster-Shopping-Week-Kampagne geplant. Diese wäre ganz sicherlich eine erfolgreiche Aktion für die Lüner Kaufleute geworden. Leider hat uns die Corona-Krise einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir werden diese Aktion sicherlich zum nächstmöglichen Zeitpunkt wieder aufnehmen. Darüber hinaus planen wir weitere Aktionen wie z. B. die Lüner Kinowochen Ende Oktober, die in Zusammenarbeit mit Pro Lünen e. V., den Bramis und der IGS das Kinofest unterstützen sollen. Wichtig ist, dass wir Kaufleute in Lünen Präsenz zeigen und für unseren guten Service werben. Daher haben wir unseren Mitgliedern geraten, sich bei der Online-Plattform ›Lünen bringt’s‹ anzumelden.

Was wollen Sie den Lesern mit auf den Weg geben?

Bitte halten Sie die Regeln zu Ihrem und dem Schutz der Verkäufer ein. Seit kurzem ist das Tragen von Atemschutzmasken in NRW Pflicht. Bitte unterstützen Sie mit Ihren Einkäufen die Lüner Einzelhändler. Anstatt vor dem Rechner zu sitzen und einsam Waren zu bestellen, können Sie jetzt wieder unter Menschen sein und mit allen Sinnen einkaufen.


›Lünen bringt’s‹!

Neue Online-Plattform bündelt Angebote

Die neue Online-Plattform ›Lünen bringt’s‹ bündelt alle entsprechenden Angebote wie Lieferdienste, Take-Aways oder digitale Services auf einen Blick. Die Idee stammt aus Münster, wo die Initiative ›Deine Stadt bringt’s‹ eine Website entwickelt hat, um Unternehmen zu unterstützen, die während der Pandemie für ihre Kundinnen und Kunden präsent sein wollen. In Lünen wird das Projekt vom Stadtmarketing in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung und dem City Ring koordiniert. Auch zur IGS Lünen-Süd und der Brami-Gemeinschaft sowie zu Pro Lünen e. V. wurde bereits Kontakt hergestellt, sodass sich die Liste der Teilnehmer über kurz oder lang auf alle Stadtteile erstrecken und weiter wachsen wird. Der Eintrag ist kostenfrei und über die Hompage der Stadt unkompliziert möglich.
»Mit der Plattform wollen wir den Bürgerinnen und Bürgern eine Hilfestellung geben und zeigen, welche Geschäfte und Gastronomiebetriebe in Lünen für ihre Kunden auch in Corona-Zeiten bereitstehen«, so Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns. »Unsere erste Priorität ist natürlich der Gesundheitsschutz. Aber bald danach muss die Hilfe für Gewerbetreibende kommen, die wegen der kontakthemmenden Maßnahmen ihre Geschäfte schließen oder ihre Tätigkeiten einschränken müssen.«

www.luenen.de/luenenbringts

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