Stadtmagazin Castrop-Rauxel: Junges Castrop-Rauxel

»Wie ein virtueller Wunschbaum«

Foto(s) zum Vergrößern anklicken

Quellenangabe in den Vergrößerungen

Neue CRIDS-Plattform macht Kinderwünsche sichtbar

Aufregung in der Kita St. Barbara: Das Fernsehen ist da! Als dann auch noch Bürgermeister Rajko Kravanja durch die Tür kommt und seine Geschenke verteilt, gibt es für die Kinder kein Halten mehr. Stolz nehmen sie die bunten Sanduhren in Empfang und recken sie in die Kamera. Die feierliche Übergabe ist nur der Auftakt: Wenn alles gut läuft, könnten im Zuge der neuen CRIDS-Initiative bald viele weitere Wünsche in Erfüllung gehen.

Einrichtungen und Spender zusammenbringen

»Der Name CRIDS steht für Charity und Kids«, verrät Initiator Jörg Krauße. Herzstück seines ambitionierten Projekts ist eine digitale Plattform, die ganz frisch eröffnet wurde, um soziale Einrichtungen und potenzielle Spender zusammenzubringen. Der Ickerner erklärt, wie das Ganze funktioniert: »Kitas, Tagesmütter, Vereine, Kinderheime, Jugendwohngruppen, Kinderhospize und andere Einrichtungen können sich bei uns melden und werden mit ihren jeweiligen Wünschen online eingetragen. Private Förderer und gemeinnützige Organisationen haben nun die Möglichkeit, einen Wunsch auszuwählen, das Produkt zu besorgen und es vor Ort an glückliche Kinderhände zu überreichen.«

»Wir müssen uns professioneller aufstellen«

Als Vorsitzender des Jugendamtselternbeirats der Stadt Castrop-Rauxel sowie des Elternbeirats der Kita St. Barbara sieht Jörg Krauße die hervorragende Arbeit, die tagtäglich von Vereinen, Verbänden und Trägern geleistet wird. Auf der anderen Seite bekommt er aber auch immer wieder mit, dass tolle Ideen nicht umgesetzt werden können, weil es an allen Ecken und Enden an Geld fehlt. »Zu Weihnachten schlägt uns immer eine riesige Hilfsbereitschaft entgegen«, berichtet er. »Den Rest des Jahres sind sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche so gut wie unsichtbar. Ich habe mir gedacht: Wir müssen uns professioneller aufstellen! Die CRIDS-Plattform ist wie ein virtueller Wunschbaum, der die Träume der jungen Menschen das ganze Jahr über sichtbar macht.«

Die Köpfe hinter dem Projekt

Das Team hinter dem Projekt arbeitet rein ehrenamtlich: Jörg Krauße steht als Gesicht und Vermittler im Mittelpunkt, bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Der Castrop-Rauxeler Fotograf und Webdesigner Uwe Wortmann kümmert sich um die Homepage. Lennox Kölln, Inhaber von ›Crecation‹, ist für das Marketing zuständig. Ein Comic-Zeichner aus Unterfranken (›José Comics‹) hat den kleinen Astronauten für die Website beigesteuert. Die Castrop-Rauxeler Moderatorin und Hörbuchsprecherin Henrike Tönnes übernimmt die Schirmherrschaft. Und auch die Stadtverwaltung ist mit im Boot und bemüht sich, CRIDS in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Langfristig soll das Programm bundesweit ausgerollt werden.

»Schnell und unkompliziert«

»Wir haben schon reichlich Anfragen, auch aus anderen Städten«, freut sich Jörg Krauße. »Da geht es um alles Mögliche: Spielzeug, Bastelutensilien, Turnmatten, Bücher, Schulsachen …« Die Wünsche werden jetzt nach und nach online eingepflegt. Dann müssen sich nur noch diejenigen melden, die sie wahr werden lassen. »Das ist wirklich ein super Konzept«, findet Stephan Rohde, Regionalleiter der Kita Ruhr GmbH. »Wenn Menschen etwas für Menschen tun wollen, können sie es über die CRIDS-Plattform schnell und unkompliziert auf den Weg bringen. Und das Beste: Die Beschenkten bekommen genau das, was sie benötigen.«

»CRIDS füllt die Lücke dazwischen«

Entsprechend wurden auch die zehn farbenfrohen Sanduhren in Abstimmung mit den Kita-Kindern gekauft: Die kleinen Zeitmesser sollen beim abwechselnden Spielen für mehr Fairness sorgen. Wunschlos glücklich sind die Knirpse damit aber noch lange nicht, wie sie selbstbewusst verkünden. Aktuell stehen zum Beispiel noch Bügelperlen und Schaumstoffmatten auf der Wunschliste. Bürgermeister Rajko Kravanja ist zuversichtlich, dass die CRIDS-Initiative helfen kann. Als Vater zweier Töchter kennt er die Situation in vielen Kindergärten. »Kleinigkeiten wie die Wurst für das Sommerfest werden von den Eltern meist selbst gestemmt. Für größere Anschaffungen wie Spiel- oder Sportgeräte gibt es die Fördervereine. CRIDS füllt die Lücke dazwischen.«

Facebook Logo  diese Seite auf Facebook teilen0