Stadtmagazin Castrop-Rauxel: In der Stadt

Mitmachen, lernen und genießen

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Allmende Emscher-Lippe eG startet auf Weinberg und Acker

»Mir fällt gerade ein riesiger Stein vom Herzen«, sagt Tina Krachten und blickt auf den soeben frisch bepflanzten Weinberg. »Der Regen war für den Grundwasserstand natürlich ein Segen. Aber die Bepflanzung war dadurch sehr schwierig. Doch es hat super geklappt!« Es ist der 14. Mai, und wo vor kurzem nur ein paar Wiesenkräuter wuchsen, stehen nun 6.700 Rebstöcke. Noch sind sie sehr klein, und es fällt schwer zu glauben, dass sie in ein paar Jahren pro Saison gut 9.000 Flaschen Wein Ertrag bringen sollen.

Gesunde Böden und inkaktes Öskosystem fördern

Dafür wird noch viel Arbeit nötig sein, doch zum Glück ist Tina Krachten nicht allein: Denn hier, im Natur- und Wasser-Erlebnispark an der Stadtgrenze zwischen Castrop-Rauxel und Recklinghausen, ist ein Mitmach-Weinberg entstanden. »Das Konzept hat die Emschergenossenschaft bereits sehr erfolgreich in Dortmund-Barop erprobt, und wir sind sicher, dass es auch hier gut gelingen wird. Der Zuspruch ist jedenfalls groß«, freut sich die Winzerin, die auch den Baroper Weinberg seit einigen Jahren betreut. Und wirklich sind bereits zum ersten Mitmachtermin vier Freizeit-WinzerInnen mit von der Partie, um gemeinsam die jungen Pflanzen mit Verbissschutz und Pflanzstab für eine ertragreiche Zukunft fit zu machen. Anschließend wird noch bei einem erfrischenden Getränk im Schatten fröhlich geschnackt. Mit dabei ist Uwe Schuhmann aus Recklinghausen, seit einem Jahr Mitglied in der Allmende: »Mich begeistert die Idee, hier vor Ort etwas umzusetzen, das gut für Menschen und Umwelt ist.« »Hier können Menschen selbst erleben, was gesunde Böden und ein intaktes Ökosystem ausmacht, und lernen, wie man sie fördert – und dabei direkt mitmachen und es auch genießen«, erklärt Winzerin Tina Krachten, selbst im Vorstand der Allmende.

Knackiges Gemüse nach fröhlichem ›Ackern‹

Auch ein paar Kilometer südöstlich, am Hof Emscher-Auen auf der Stadtgrenze zu Dortmund, wird auf dem Allmende-Acker der Boden bestellt. David Coerdt und Fabian Ribbert gehen mit einigen Helfern durch die grün sprießenden Beet-Reihen. »Da soll heute etwas Ordnung rein«, sagt Fabian Ribbert. »Die Beikräuter decken den Boden und halten die Feuchtigkeit, was gerade für heiße, trockene Phasen wichtig ist. Aber einige wuchsstarke Pflanzen müssen jetzt raus, damit die, die wir ernten wollen, auch genug Platz haben.« Nach kurzer Erklärung wissen alle, wie sie kleine Bohnen- und Kohlrabipflänzchen von Ackerwinde & Co unterscheiden, und es geht munter voran. Nach getaner Arbeit wird die erste Ernte aufgeteilt und mit nach Hause genommen – ein wenig Mitackern, dafür gibt es knackiges Gemüse.

Gegenseitige Unterstützung bringt alle weiter

Stefanie Haake gärtnert mit: »In meinem kleinen Garten zu Hause ist zu wenig Platz für Gemüse, und gemeinsam macht es sowieso mehr Laune!« David Coerdt erzählt: »Im März hatten wir schon beim Pflanzen des Weidendoms viel Unterstützung.« Gemeinsam mit Fabian Ribbert und Rico Ziegenfuß und mit Unterstützung der Gärtnerei Drippe hat er in diesem Jahr am Biohof Dickhöfer das Permawerk gestartet. Nun beliefern sie neben dem Allmende-Acker auch weitere Kunden und Kundinnen mit Pflanzen und Gemüse aus ihrem Marktgarten – natürlich klimaschonend mit dem Fahrrad. So fördert die Allmende neben ihrer Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit auch die klassische landwirtschaftliche Genossenschaftsidee: Gegenseitige Unterstützung bringt alle weiter. Und so wollen sie gemeinsam Boden gut machen.

Tipp: Die Mitmachtermine stehen allen Interessierten kostenfrei offen und finden am Weinberg in der Regel alle zwei Wochen montags und auf dem Allmende-Acker an jedem ersten Donnerstag im Monat statt.

Wer mehr über die Genossenschaft erfahren und auch selbst mitgärtnern möchte, findet dazu alle Informationen auf www.allmende-emscherlippe.de/kalender

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