Stadtmagazin Castrop-Rauxel: In der Stadt

Mitten aussem Leben ODER Ratta, ratta – radada dadaaa

Foto(s) zum Vergrößern anklicken

Quellenangabe in den Vergrößerungen

Heute wieder ein paar Stündchen unterwegs gewesen. Altstadt, Rauxel, Gerthe, Herne, Habinghorst, Waltrop, Ickern und, und, und. Oha, die Verkehrssituation ist schon länger etwas speziell. Baustellen, Baustellen, Baustellen ... Stau, Stau, Stau ... Und auch wieder auf der B 235: Stau ohne Ende!

Hinter mir ein Auto mit einem jungen Fahrer, der vermutlich denkt, dass ich wohl zu dämlich bin, gescheit und zügig weiterzufahren. Nein, nein, mein Herr, das ist definitiv nicht meine Schuld, dass es nicht weitergeht. Kannst du nicht sehen, dass ich hinter Millionen von Fahrzeugen in der Schlange stehe und selbst total genervt bin? Zu blind? Zu empathie- und ahnungslos? Wobei, es stimmt ja schon, dass man teils nicht erkennen kann, was genau da vorne los ist.

Egal, die Type fängt irgendwann an, zu hupen, zu blinken und mir fürchterlich fiese Stinkefingerformationen zu zeigen. Boah, denke ich, was will der blöde Kerl da hinter mir nur? Und – zack – hat ette wieder einen Song im Ohr und ist beseelt hoch drei.

Na gut, Kerlchen hinter mir, musst du durch, und du willst nicht wissen, was ich gerade denk’. Und ob ich nach Haus’ oder zu einem Rendezvous fahre, geht dich nen Sch...-Dreck an!!! Und denselben Sender hören wir definitiv nicht. Abgesehen davon, dass ich das Radio jetzt prompt ausgeschaltet habe und selber singe in einer Lautstärke, die jede Hupe gnadenlos übertönt: ratta, ratta ...

Ein herzliches Dankeschön, werter Hinterherfahrer und/oder
-steher, für diese wunderbare Inspiration. Wie schön, dass ich heut’ endlich einmal Zeit hab. Ich muss nicht rasen wie ein wilder Stier. Ich träum’ so in Gedanken, ganz allein und ohne Schranken und wünsch’, der Stau bleibt noch sehr lange hier!

Kennen Sie eigentlich …

… besagten und mitgesungenen Song? ›Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen‹ ist ein Lied des deutschen Komponisten Hans Blum, das er 1977 unter dem Pseudonym Henry Valentino gemeinsam mit der Sängerin Uschi (Ursula Peysang) veröffentlichte.
Es wird gemunkelt, dass ihm die Idee kam, als er mit dem Auto hinter einem anderen Fahrzeug herfuhr, in dem er eine Frau mit schönem, langem Haar zu erkennen glaubte. Als er den Wagen neugierig überholte, stellte sich heraus, dass es in Wirklichkeit ein Mann mit Langhaarfrisur war. Aus diesem Erlebnis entstand der Songtext um einen Autofahrer, der im Wagen vor ihm ein ›junges Mädchen‹ entdeckt und tagträumend längere Zeit hinter ihr herfährt, während ihr diese vermeintliche Verfolgung zunehmend unheimlich wird. Tja, Hans Blums Ehefrau kritisierte vor allem die Melodien im Mitsingteil zunächst als »zu kompliziert, zu wenig eingängig, zu umständlich«. Erst als er den Teil auf zwei Silben reduzierte, war sie zufrieden – und nicht nur sie! Rund 33 Wochen lang gehörte der Hit zu den Top 100 der deutschen Single Charts.

Facebook Logo  diese Seite auf Facebook teilen0