Ehrenamtlichen etwas Gutes tun
Ehrenamtliche Mitbürger sind gern gesehen und sehr gefragt. Auch jetzt zur Landtagswahl suchte die Stadt wieder händeringend nach ehrenamtlichen Helfern, um die Landtagswahl durchführen zu können. Auch das Team von Nils Bettinger sucht Ehrenamtliche – allerdings mit einer Art umgekehrten Motivation, nämlich um ihnen etwas Gutes zu tun.
Herr Bettinger, was hat es damit auf sich?
Nun, es gab schon mehrfach den Anlauf, eine sogenannte Ehrenamtskarte in Castrop-Rauxel einzuführen. Dabei erhalten Bürger, die sich im besonderen Maße ehrenamtlich betätigen, eine Karte, mit der sie Vergünstigungen bei Händlern erhalten. Politisch wurden die Anträge in den letzten Jahren immer abgelehnt, weshalb ich vor einigen Monaten die private Initiative ergriffen habe und die ›Castropolis-Ehrenamtskarte‹ ins Leben gerufen habe.
Was sind das für Vergünstigungen, die die Ehrenamtlichen erhalten können?
Das ist eine breite Mischung an Angeboten. Um mal einige aktuelle Vergünstigungen zu nennen: Es gibt Rabatte in der Apotheke, im Modegeschäft, im Fitness-Studio, in der Fahrschule, im Fotostudio, bei Versicherungen, bei der Werkzeugvermietung, in der Sportschule und bei vielen weiteren Anbietern.
Welche Voraussetzungen muss man für den Erhalt der Karte erfüllen, und wo gibt es die Karte?
Man sollte mehrere Stunden pro Woche ehrenamtlich in der Stadt tätig sein. Ob das bei der Caritas, der Diakonie, dem THW, der freiwilligen Feuerwehr oder Vereinen stattfindet, ist uns egal. Den Antrag zur Karte findet man auf den Seiten von Castropolis.de zum Download. Einfach auf der Startseite auf das Logo der Ehrenamtskarte klicken, und auf der Folgeseite gibt es im Fragebereich den Link zum Formular. Das Formular dann einfach ausgefüllt per Post oder mit dem Handy abfotografiert per E-Mail bei uns einreichen.
Warum ›Castropolis‹-Ehrenamtskarte?
Das Portal ›Castropolis‹ ist entstanden, als der erste Lockdown dazu führte, dass Geschäfte in der Stadt schließen mussten. Die Händler konnten über das Portal ›Castropolis‹ darüber informieren, ob und wie der Verkauf bei ihnen weitergeht. Als die Entscheidung fiel, auch eine Ehrenamtskarte für Castrop-Rauxel einzuführen, lag es nahe, das Potenzial der bereits teilnehmenden Händlerschaft zu nutzen.
Über welches Potenzial reden wir denn?
Auf dem ›Castropolis‹-Portal präsentieren sich derzeit rund 70 Händler aus der Stadt – zwanzig davon nehmen bisher auch am Programm der Ehrenamtskarte teil. Wir sind mitten in der Akquise – es werden also laufend mehr.
Das klingt durchaus nach Arbeit – machen Sie das alles alleine?
Glücklicherweise nicht. Von der Idee der Ehrenamtskarte waren in meinem Umfeld eigentlich alle begeistert. Inzwischen sind wir ein Team aus fünf Mitstreitern. Wir putzen quasi die Klinken bei den Händlern, machen Werbung bei den Vereinen und sozialen Verbänden und bearbeiten die geschäftlichen Einträge bei ›Castropolis‹ und auch die eingehenden Anträge der Ehrenamtlichen. Das alles ist aber wirklich privates Engagement – wir haben dafür keinen Verein gegründet.
Wie finanziert sich das?
Bislang zahle ich alles selbst. Ich hoffe aber, dass das städtische Bürgerbudget uns noch Mittel zur Verfügung stellt, und vielleicht möchte ja noch jemand etwas für den Zweck spenden, der gerade dieses Interview liest.
Rückfragen an Nils Bettinger über Tel. 0 15 75 / 5 24 69 82 oder E-Mail ehrenamt [at] castropolis.de
Weiterführende Informationen gibt es unter https://castropolis.de oder https://castropolis.de/ehrenamtskarte.cfm
