Mitten aussem Leben ODER Mir kommt ihr nie auf die Schliche!
Zugegeben, ich bin eine absolute Krimiguckerin: neue Filme, Serien und Tatorte, aber auch – pssst, nicht weitersagen – Asbach-uralte Oldies wie Dr. Quincy, Derrick und Columbo. Apropos Columbo, mein früherer Chef hat mich übrigens irgendwann Mrs. Columbo genannt, weil ich die Marotte hatte, jedes Mal nach Verlassen des Büros sofort wieder zurückzukommen und vor mich hinzumurmeln »Ups, ich hab’ da was vergessen!«
Was ich aber nie vergessen werde, ist die Tatsache, dass in unzähligen TV-Mordfällen die Einstellung des Autositzes den Ermittlern einen entscheidenden Hinweis auf Größe und Geschlecht des Täters verschaffte. War der Sitz ganz nah am Lenkrad justiert, deutete dies auf eine kleine Mörderin hin, war er hingegen bis nach hinten geschoben, musste es ein männlicher Riese gewesen sein.
Tja, Herr Kommissar und Frau Kommissarin, da hätten Sie mit mir ein kleines (!) Problem. Zugegeben, mit meinen putzigen 1,60 Metern ziehe ich den Fahrer*insitz logischerweise ganz nach vorne, schließlich käme ich sonst nicht an Gaspedal und Bremse. Bevor ich aus dem Wagen steige, schiebe ich aber den Sitz automatisch extrem nach hinten. Warum? Tja, mal wieder eine ganz eigene und besondere Erziehungsmaßnahme meines Lieblingspapas.
Damals, nach bestandener Führerscheinprüfung, durfte ich Muttis Polo mitbenutzen, die mit ihren 1,56 Metern wohl noch näher am Lenkrad saß als ich. Aber auch sie schob den Pilotinnensessel jedes Mal ganz brav nach ganz hinten, da ließ Vaddern keine Kompromisse zu. Denn auch, wenn er selbst meist seinen Riesen-Mercedes fuhr, nutzte er den kleinen Polo gern für Minitouren in der Mittagspause, weil dieser nicht umständlich aus der Garage geholt werden musste, sondern bequem und schnell erreichbar direkt vor der Haustür stand. Und logisch! Papa wäre mit seinen grandiosen 1,73 Metern bei Muttis und meiner Sitzposition auf keinen Fall ins Auto reingekommen. Von daher: Sessel vorne lassen? Nie und nimmer! Sessel ganz zurück? Immer, immer!
Ja Papa, noch heute gehorche ich dir vor dem Aussteigen instinktiv. Und tja, Frau Kommissarin und Herr Kommissar, dank Vaddern kämt ihr mir als Täterin aufgrund von Kfz-Indizien nie auf die Schliche. Hähähä, hihihi – Pech gehabt, ihr schnappt mich nie!
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