Stadtmagazin Castrop-Rauxel: Kulinarische Reise

Der Apfel

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Verheißungsvolle ­Früchtchen von Adam und Eva bis Doctor House

Es war einmal, vor langer Zeit, da residierte ein Menschenpaar friedlich und unschuldig in einem paradiesischen Garten. Mitten in diesem Garten stand ein Baum, der die schönsten Früchte trug, deren Verzehr jedoch bei drakonischer Strafe untersagt war. Es kam, wie es kommen musste: Adam und Eva ließen sich verführen, von dem verbotenen Obst zu kosten, was die Verbannung beider Menschen aus ihrem kleinen Himmelreich zur Folge hatte. Upps.

Symbol für Versuchung und Sündenfall

Nun kann man darüber streiten, ob es sich bei der verlockenden Frucht tatsächlich um einen Apfel handelte (wie manche Wissenschaftler bemerken, hätte es wohl auch eine Feige sein können), jedoch zeigen viele Malereien die nackte Eva mit eben diesem in der Hand. Dass die lateinische Sprache für den ›Apfel‹ und das ›Schlechte‹ nur eine Bezeichnung (›malum‹) kannte, spricht ebenfalls für sich. Jahrhunderte lang stand das runde Obst mit den roten Backen symbolisch für Versuchung und Sündenfall. Seiner Beliebtheit tat dieses zweifelhafte Image indessen keinen Abbruch, im Gegenteil: Wie viele verbotene Dinge waren die knackigen Leckerbissen für die Bevölkerung besonders interessant. Nachdem Äpfel bereits von den alten Griechen und Römern erfolgreich kultiviert wurden, nahm ihre landwirtschaftliche Bedeutung in ganz Europa immer mehr zu. Gleichzeitig entwickelte sich der ›Reichsapfel‹ zum Sinnbild herrschaftlicher Macht.

Vitaminreiche Fitmacher

Ärzte schätzten die fruchtigen Vitaminbomben derweil als Gesundmacher. ›An apple a day keeps the doctor away‹: Die alte englische Volksweisheit kommt nicht von ungefähr. Äpfel sind nicht nur praktische Energiespender für zwischendurch, sie halten Geist und Körper dauerhaft fit – wie schon der berüchtigte Doctor House wusste, der in der einen oder anderen Folge beim herzhaften Biss hinein gefilmt wurde. Tatsächlich belegen zahlreiche Studien eine gesunde Wirkung: Demnach sollen Äpfel die Gehirnleistung verbessern, Alzheimer vorbeugen, die Cholesterinwerte des Blutes senken, als ›Nervennahrung‹ beim Abbau von Stress helfen und sogar vor Krebs schützen können. Zähne und Knochen werden durch den regelmäßigen Genuss gekräftigt, Herz und Kreislauf gestärkt. Da die süßsauren Früchtchen auch die Verdauung regulieren, sind sie die ideale Zwischenmahlzeit für alle, die ihr Gewicht reduzieren wollen. Darüber hinaus trägt die keimtötende, entzündungshemmende Fruchtsäure auf natürliche Weise zur Mundhygiene bei.

Gut zu wissen

Die meisten Vitamine, Ballaststoffe und Spurenelemente befinden sich in oder knapp unter der Schale. Deshalb ist es am besten, Äpfel gut gewaschen, aber ungeschält zu verzehren. Und: Rote Sorten enthalten in der Regel mehr Vitamin C als grüne, was daran liegt, dass letztere (wie etwa der beliebte Granny Smith) frühreif geerntet werden und/oder lange Transportwege überstehen müssen. Experten raten zu alten heimischen Apfelsorten, welche auch seltener Allergien auslösen. Aber: Ein Apfel am Tag ist natürlich nicht genug. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag!

Apfel-Selleriesuppe

3 Äpfel (Elstar)
400 g Kartoffeln (mehlig kochend)
400 g Knollensellerie
2 Zwiebeln
700 ml Gemüsebrühe
200 ml Milch
50 g süße Sahne
½ Limette
2 Scheiben Pumpernickel
2 EL Butter zum Braten
Saure Sahne zum Anrichten
Salz und Pfeffer
3 Stiele Thymian

Äpfel, Kartoffeln und Sellerie schälen und in grobe Stücke schneiden. Die Zwiebeln schälen, fein würfeln und in Butter anbraten. Kartoffeln, Sellerie und Apfelwürfel hinzugeben und kurz mit anbraten. Das Ganze mit Brühe, Milch, Sahne und dem Saft der Limette ablöschen und aufkochen lassen. Bei geschlossenem Deckel ca. 15 Minuten köcheln lassen. Nun die Suppe fein pürieren und mit Salz, Pfeffer und Thymian abschmecken.
Das Brot in kleine Stücke schneiden und in einer beschichteten Pfanne anrösten. Die Suppe mit den Brotrösti und der sauren Sahne anrichten. Alternativ gehen auch Kürbiskerne.

Rehrücken mit Buttergemüse auf Apfelpüree

700 g Rehrücken, ausgelöst
1 EL Butterschmalz zum Braten
2 Zweige Rosmarin
4 Zweige Thymian
4 Wacholderbeeren
2 Knoblauchzehen
80 g Pumpernickel
80 g Butter
Salz und Pfeffer
Für das Püree:
4 Äpfel (Boskop)
1 Zwiebel
100 ml Weißwein (trocken)
30 g Zucker
80 g Butter
1 Zweig Rosmarin

Für das Buttergemüse:
300 g Steckrüben
250 g Zuckererbsenschoten
1 Zwiebel
40 g Butter
100 ml Portwein (rot)
100 ml Saft (Holundersaft)
1 EL Zuckerrübensirup
Salz und Pfeffer

Den Backofen auf 120 Grad Umluft vorheizen. Den Rehrücken mit Salz und Pfeffer würzen und in einer Pfanne im heißen Butterschmalz mit den Kräutern, den Wacholderbeeren und dem Knoblauch rundherum anbraten. Anschließend im Backofen 10 bis 15 Minuten garen.

Äpfel und Zwiebel schälen und würfeln. Rosmarinzweig in einen Teebeutel geben und zubinden. Alles in einem Topf mit Weißwein und Zucker bei geschlossenem Topf ca. 15 Minuten kochen lassen. Danach die Apfel-Zwiebelstücke in ein Sieb geben. Die abgetropfte Masse mit einem Pürierstab fein zerkleinern und die Butter unter das noch heiße Püree geben. Das Apfelmus noch mit Salz und Pfeffer würzen und warm zum Rehrücken reichen.

Zuckererbsenschoten waschen. Steckrüben und Zwiebel schälen und in Würfel schneiden. Butter in einem Topf erhitzen und das Gemüse darin anschwitzen. Mit dem Portwein ablöschen und verkochen lassen. Zuckerrübensirup und Holundersaft angießen und bei mittlerer Hitze in ca. 15 bis 20 Minuten weich garen. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Altdeutscher Apfelkuchen

300 g Mehl
1 Ei
1 Prise Salz
1 Pck. Vanillezucker
125 g Butter
125 g Zucker
1 kg Äpfel (säuerlich)
1 Bio-Zitrone
3 EL Zucker für die Füllung
1 TL Zimt
50 g Mandeln (gehackt)
Fett und Semmelbrösel für die Form

Eine Springform fetten und mit Semmelbrösel auskleiden. Mehl, Ei, Salz, Vanillezucker, Butter und Zucker zu einem Mürbeteig verkneten. Zu einer Rolle formen, von dieser ein Viertel abschneiden und kühl stellen. Mit der übrigen Rolle die Springform gleichmäßig auskleiden und den Rand hochziehen.
Die Äpfel schälen, entkernen und in dünne Stückchen schneiden. Die Zitrone auspressen, den Saft über die Äpfel geben. 3 EL Zucker, Zimt und Mandelsplitter unterheben. Die Apfelmasse auf den in der Form befindlichen Kuchenboden geben. (Tipp: Ausgetretenen Saft nicht mit in den Kuchen füllen, damit der Boden nicht durchweicht!)

Das restliche Teigstück walzen und in sechs lange Streifen schneiden, die in die Springform passen. Drei Streifen quer und drei Streifen längs auf den Kuchen legen, sodass sich ein gitterförmiger Teigdeckel ergibt. Im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad Heißluft etwa 45 Minuten backen.

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