Stadtmagazin Castrop-Rauxel: Soziales

Race4Hospiz

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Castroper Apotheker gibt Gas für die gute Sache

Highlife – oder besser gesagt ›Highdrive‹– im Kartcenter: Motoren knattern und Reifen quietschen, wenn die neuneinhalb PS starken Flitzer mit bis zu 70 Sachen um die Kurven brettern. Das Training für das ›Race4Hospiz‹ 2019 ist in vollem Gange. Mittendrin: Apotheker Christoph Riesner aus Castrop-Rauxel. Mit seinem Team wird er – wie jedes Jahr – beim Neunstundenrennen zugunsten des Kinderhospizes ›Balthasar‹ gegen Profisportler und Hobbyfahrer aus ganz Europa antreten. »Natürlich wollen wir gewinnen – der Zweitplatzierte ist der erste Verlierer«, verkündet er, nach seinen Ambitionen gefragt, mit einem Augenzwinkern. »Doch Spaß beiseite. Hauptsache, alle haben Freude und es wird viel gespendet. Eine gute Platzierung wäre schön, ist aber echt egal.«

»Ich war sofort Feuer und Flamme«

Dabei hat der 42-Jährige durchaus Chancen, ganz vorne mitzufahren. Seit 2001 tritt er regelmäßig aufs Gaspedal, qualifizierte sich mit seiner Gruppe ›Highdrive‹ unter anderem für die Deutschen Meisterschaften und kämpfte sich zwischenzeitlich sogar bis auf Platz sechs der europäischen Rangliste vor. »Wir waren eigentlich dauernd auf irgendwelchen Bahnen in der Umgebung unterwegs. Vor sechs oder sieben Jahren wurden wir dann gefragt, ob wir nicht Lust hätten, an einem Rennen für den guten Zweck teilzunehmen. Als ich erfuhr, wie das Ganze abläuft, dass es vom Streckenposten bis zum Kuchenverkauf komplett in Eigenregie organisiert wird, und dass der Erlös aus den Startgebühren und der Cafeteria zu 100 Prozent dem Kinderhospiz zugutekommt, war ich sofort Feuer und Flamme.« Er fügt erklärend hinzu: »Anders als Hospize für Erwachsene müssen sich derartige Einrichtungen für Kinder zum Großteil selbst finanzieren, sie sind also auf Spenden angewiesen. Als Familienvater muss ich das einfach unterstützen!«

Jeder kann mitmachen

Am 23. Februar geht das ›Race4Hospiz‹ in die zehnte Runde. Circa 170.000 Euro Spenden wurden in den vergangenen neun Rennen für das Haus Balthasar in Olpe erwirtschaftet. »Und das unter Federführung eines Vereins mit gerade einmal 15 Mitgliedern«, freut sich der Vorsitzende Heiko Melzow. »Im Jubiläumsjahr 2019 wollen wir die 200.000 Euro knacken!« Daher suchen die Veranstalter jetzt noch weitere Rennteams sowie Privatpersonen und Firmen, die die Tombola mit Sachpreisen unterstützen. Teilnehmer brauchen übrigens keinerlei Erfahrung vorzuweisen. Jeder, der sich traut, ist herzlich eingeladen mitzumachen. Um potenzielle Kandidaten auf den Geschmack zu bringen, werden im Vorfeld sogar spezielle Trainingszeiten angeboten. »Das ist das Schöne und Besondere an unserem Event«, berichten Christoph Riesner und Heiko Melzow. »Profis vom Nürburgring teilen sich die Strecke mit ›Rookies‹, die zum zweiten Mal in ihrem Leben im Kart sitzen. Es geht sehr sportlich zu, aber auch sehr fair. Alle nehmen Rücksicht aufeinander, niemand wird ausgebremst. In neun Jahren hat es nicht einen Unfall gegeben.«

»Ein bisschen wie Achterbahn«

Bereits um neun Uhr morgens startet das Vorprogramm mit Warm-up auf der 1.300 Meter langen Daytona Kartbahn in Essen-Borbeck. Der Startschuss fällt um 14 Uhr. Neun Stunden lang werden die schnittigen Race-Karts dann um die Wette flitzen. »Optimal pro Team sind sechs Sportler, die sich im Staffelsystem abwechseln, es gibt aber auch immer ein paar Verrückte, die sich zu viert zusammenschließen«, verrät Heiko Melzow. Die Turns dürfen pro Person maximal 25 Minuten betragen. Aus gutem Grund: Was für den unbedarften Laien nach einer lockeren Übung im Sitzen aussieht, ist bei genauerer Betrachtung durchaus schweißtreibend. »Man sollte schon etwas Kondition mitbringen«, so Christoph Riesner, »und man sollte schwindelfrei sein. Kartrennen sind ein bisschen wie Achterbahnfahrten: Nach den Kurven muss man erstmal wieder sein Gleichgewicht sammeln.«

Rennluft schnuppern im Race-Taxi

Am letzten Samstag im Februar wird der Inhaber der Flora-Apotheke in Habinghorst einmal mehr den weißen Kittel gegen die Rennfahrerkluft eintauschen, angespornt von Freunden, Vereinskollegen und seiner Familie – allen voran Tochter Fiona. Die Zehnjährige hat im letzten Jahr bereits Rennluft geschnuppert und gleich Feuer gefangen. »Für alle, die am Veranstaltungstag nicht nur zuschauen, sondern probeweise auch mal selbst zwei Runden drehen wollen, gibt es die doppelsitzigen Race-Taxis, in die man für fünf Euro einsteigen kann«, empfiehlt Christoph Riesner. »Meine Tochter bekommt davon nicht genug. Sie würde am liebsten immer mitfahren.«

Race4Hospiz

23.02.2019 · Daytona Kartbahn Essen · Eintritt frei · race4hospiz.de

Es werden noch Rennteams gesucht!
Anmeldungen vorstand [at] race4hospiz.de

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