Abenteuer im Honigwald

Foto(s) zum Vergrößern anklicken

Quellenangabe in den Vergrößerungen

Autorin Uli Gloger erzählt von guten Freunden und emsigen Insekten

Aufregung im Honigwald: Die Bienenstöcke wurden von Menschenkindern umgestoßen. Das Hannibannikackimännchen und seine Freunde Bill und Bo eilen der Bienenkönigin Clara zur Hilfe. Werden sie rechtzeitig eintreffen, um die Bienenvölker zu retten?

»Ich möchte Werte vermitteln«

Es summt und brummt in den Geschichten von Ulrike Gloger. Im vergangenen Jahr veröffentlichte die Castrop-Rauxelerin ihr erstes Bilderbuch über das Hannibannikackimännchen und seine Kameraden. Im vierten Teil der Reihe begeben sich die tierischen Helden nun erneut auf eine abenteuerliche Mission. Wie in den vorherigen Bänden geht es um Freundschaft, Hilfsbereitschaft und um emsige Insekten. Hier können nicht nur Kinder ab drei Jahren etwas lernen, sondern auch ihre erwachsenen Vorleser*innen. »Ich möchte Werte vermitteln und den jungen Leserinnen und Lesern etwas über Bienen und ihre Bedeutung für die Natur beibringen«, verrät uns die Autorin im Interview.

Erfunden vom Opa beim Waldspaziergang

Ihr spezielles Interesse kommt nicht von ungefähr: Hauptberuflich betreibt Uli Gloger mit ihrem Mann das Api-Zentrum Ruhr für Bienenprodukte in Henrichenburg. Der Hauptcharakter ihrer Geschichten ist aber keine Biene, sondern ein schwarzer Vogel. Ersonnen wurde das Hannibannikackimännchen bereits vor vielen Jahren – und zwar von ihrem Großvater. »Ich war mit meinen Cousinen oft im Wald unterwegs, und unser Opa Gustav hat uns dabei immer diese unglaublich spannenden und lustigen Märchen erzählt. Das Wandern hat so plötzlich Spaß gemacht, die Zeit ging immer superschnell vorbei.« Später erzählte sie die Geschichten ihren eigenen Kindern. Doch es sollten noch weitere Jahre ins Land ziehen, bis sie die Muße und die finanziellen Mittel fand, um ihren Traum vom Kinderbuch im Eigenverlag zu verwirklichen.

»Diana hat die bunten Bilder aus meiner Vorstellung eins zu eins zu Papier gebracht«

»Manches war inzwischen in Vergessenheit geraten, aber ich hatte immer die schwarze Ente im Kopf, die mit ihren Bärenfreunden im Wald Abenteuer erlebt. Und meine Kinder meinten ständig: ›Du musst das unbedingt mal aufschreiben.‹ 2021 war die Zeit reif, da platzte der Knoten.« Dagegen gestaltete sich die Suche nach einer passenden Illustratorin zunächst schwieriger. Monatelang durchforstete die Autorin das Internet – und stieß schließlich auf Diana Fawwaza, eine junge Frau aus Indonesien, die ihr freiwilliges soziales Jahr in Deutschland absolvierte. »Diana hat die bunten Bilder aus meiner Vorstellung eins zu eins zu Papier gebracht.«

Kuscheliges Maskottchen

Im April 2022 war es endlich so weit: Uli Gloger konnte ihr erstes eigenes Buch in den Händen halten. »Das hat sich fast so angefühlt, als hätte ich noch einmal Nachwuchs bekommen«, erinnert sie sich schmunzelnd. »Ich war unglaublich stolz und habe sehr viel positives Feedback erhalten.« Auf der Apimondia, der größten Imker-Messe weltweit, wurde ›Das Hannibannikackimännchen im Honigwald‹ mit der Silbermedaille in der Kategorie ›Kinderbuch‹ ausgezeichnet. Weitere Bände ließen nicht lange auf sich warten. Auch ein Maskottchen zum Kuscheln musste her: Die große schwarze Stoffente, maßgeschneidert von einer angesehenen Handpuppen-Manufaktur, ist beliebt bei Kindern und kann ihre Abenteuer sogar selbst vortragen.

»Jedes Buch ist ein Stück Herzblut«

Gerne würde Uli Gloger Lesungen in Kindergärten veranstalten. »Mein allergrößter Traum wäre es, dass das Hannibannikackimännchen irgendwann einmal so groß wie Conni oder das Grüffelo wird«, sagt sie. »Ohne Tausende von Euros für Werbung im Rücken ist dies zwar kaum möglich. Aber man darf hoffen und träumen! Denn jedes Buch ist ein Stück Herzblut.« Und das Märchen ist noch lange nicht auserzählt: Der fünfte Teil der Reihe soll im Winter erscheinen. Hier geht es darum, dass niemand an Heiligabend allein sein sollte und wie die Tiere des Waldes Weihnachten feiern. Saisonbedingt handelt es sich um eine Geschichte, die fast ohne Bienen auskommt. Aber wer weiß: Vielleicht steht ja ein Glas Honig unterm Weihnachtsbaum …

  diese Seite auf Facebook teilen