Stadtmagazin Castrop-Rauxel: In der Stadt

Willkommen im Emscherland

Foto(s) zum Vergrößern anklicken

Quellenangabe in den Vergrößerungen

Neuer Erlebnispark bietet Natur pur

Das warme Sommerwetter im Grünen genießen, die Tiere am Ufer beobachten, tief einatmen, die Natur entlang des Flusses mit allen Sinnen erfahren: Wer hätte gedacht, dass dies alles mitten im ›Kohlenpott‹ möglich ist? Im Mai wurde der Erlebnispark Emscherland an der Stadtgrenze von Castrop-Rauxel und Recklinghausen offiziell eingeweiht. Wo einst die ›Kloake des Ruhrgebiets‹ die Umgebung verschandelte, lädt heute eines der schönsten Naherholungsgebiete der Region zum Spazierengehen und Radfahren ein.

Wo die Bienen summen

Von saftigen Streuobstwiesen über Gemüsegärten, Kräuterbeete und Bienenstöcke am Wegesrand bis hin zu einem eigenen kleinen Weinberg: Das insgesamt 30 Hektar große Gelände wartet mit allerlei Attraktionen und Überraschungen auf, die man so bei uns in NRW nicht erwarten würde. Mitten hindurch fließen der Rhein-Herne-Kanal und die inzwischen an vielen Stellen renaturierte Emscher. Die beiden Gewässer schaffen einen naturnahen Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen und tragen zu dem einmaligen Erlebnis­charakter des neuen Emscherlands bei. Durch die Anbindung an den Emscherradweg eignet sich der Park auch hervorragend für längere Fahrradtouren.

Spektakulär: Sprung über die Emscher

Ein noch im Bau befindliches architektonisches Highlight ist als Landmarke schon jetzt weithin sichtbar: Die Brücke mit dem sehr passenden Namen ›Sprung über die Emscher‹ entsteht derzeit am historischen Wasserkreuz in Henrichenburg. Kooperationspartner sind die Stadt Castrop-Rauxel und die Emschergenossenschaft. Das über 400 Meter lange Bauwerk in der auffälligen Doppel-S-Form wurde von DKFS Architects aus London im Rahmen eines internationalen Architekturwettbewerbs entwickelt und wird aus dem Bundesprogramm ›Nationale Projekte des Städtebaus‹ gefördert. Es soll die Städte Castrop-Rauxel und Recklinghausen als Fuß- und Radverbindung miteinander vernetzen und einen spektakulären Blick auf die wunderschöne grün-blaue Landschaft eröffnen.

Die Emscher mit dem Rad entdecken

Wandern und Radeln ist im neuen Emscherland dank ausgebauter Wege und kleinerer Übergänge aber natürlich schon jetzt, vor Eröffnung der großen Brücke möglich. Unser Tipp: Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Castrop-Rauxeler Fahrradkarte ›fahrRad‹, die gegen eine Schutzgebühr von zwei Euro im Rathaus bei der Stadtkasse sowie bei der VHS erworben werden kann. Neben mehreren Rundwegen, die Etappen am Wasser beinhalten (z. B. Radtour zum Tag der Städtebauförderung, Grüne Acht, Viel-Wasser-Tour), sind hier die Verläufe des Emscherradweges und des Parkway Emscher Ruhr eingezeichnet. Radler*innen können sich auf abwechslungsreiche Routen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden freuen.


 

Promi-Gast an der Emscher

Bundespräsident Steinmeier besucht renaturierten Fluss

Ende Juni empfing die Emschergenossenschaft hohen Besuch im neuen Natur- und Wasser-Erlebnis-Park in Castrop-Rauxel: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nutzte seine Begegnungsreise mit rund 150 ausländischen Botschafter*innen sowie Vertreter*innen internationaler Organisationen für einen Abstecher an die Emscher. Dabei informierte sich der prominente Politiker mit seinen Begleiter*innen über die ökologische Transformation des einstigen Schmutzwasserflusses.

»Für uns als Emschergenossenschaft ist es heute eine große Ehre, den Bundespräsidenten gemeinsam mit zahlreichen Botschafterinnen und Botschaftern an der ­renaturierten Emscher empfangen zu dürfen«, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. »Das unterstreicht einmal mehr, dass der Emscher-Umbau mehr ist als ein regionales Projekt – er besitzt internationale Strahlkraft und dient als Vorbild für zahlreiche ähnliche Renaturierungsvorhaben in aller Welt.«

Rund 5,5 Milliarden Euro hat die Emschergenossenschaft in das größte europäische Infrastrukturprojekt investiert. Um die Emscher vom Abwasser zu befreien, wurden seit 1992 vier moderne Kläranlagen gebaut und mehr als 430 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt. 170 Kilometer an Gewässerläufen sind bereits renaturiert, die Artenvielfalt in der Umgebung hat sich verdreifacht. Der einstige braune Schmutzwasserlauf mit grauem Betonkorsett wird durch einen blauen Fluss mit grünen Ufern ersetzt. Parallel zum Flussumbau entstanden rund 130 Kilometer an neuen Radwegen zur Verbesserung der Nahmobilität.

Weitere Infos: www.eglv.de

Facebook Logo  diese Seite auf Facebook teilen0