Stadtmagazin Witten: Dies und Das

Don’t panic!

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Was tun bei Sirenenalarm?

Viele von uns erinnern sich noch gut an den Feueralarm in der Schule. Mitten im Unterricht schrillten plötzlich die Glocken, und dann hieß es: raus aus dem Klassenzimmer, schnell und geordnet. Auch wenn es sich um eine Übung handelte, hatte man dabei oft ein mulmiges Gefühl.

Warum die Tests?

Inzwischen heulen die Sirenen wieder regelmäßig, nicht nur in der Schule, sondern im ganzen Land: Gemäß Warnerlass gibt es zwei Warntage pro Jahr, jeweils am zweiten Donnerstag im März und im September. Es ist ein Probealarm, ein Test, aber auch ein wichtiger Moment, um sich mit dem Thema zu befassen. Denn wer schon im Vorfeld mit den Abläufen vertraut ist und nicht gleich in Panik verfällt, hat im Ernstfall bessere Chancen, sich und andere zu schützen. Doch welche Alarmtöne gibt es eigentlich? Was bedeuten sie? Und wie wappnen wir uns im Fall einer echten Gefahr?

Der Gefahrenalarm

Falls Sie ein Signal hören, das in langsamen Wellen an- und abschwillt und eine Minute andauert, sollten Sie sich schnell in geschlossene Räume begeben – egal ob es sich um ein öffentliches Gebäude oder das eigene Zuhause handelt. ExpertInnen empfehlen, Fenster und Türen zu schließen, Klimaanlagen und Lüftungen auszuschalten und auf die Stresszigarette zu verzichten, um einer möglichen Explosionsgefahr vorzubeugen. Hat man sich in Sicherheit gebracht, ist es ratsam, weitere Informationen zu sammeln. Denn natürlich wird aus dem Sirenen-Ton allein nicht ersichtlich, welche Gefahrenlage herrscht. Achten Sie also auf Lautsprecherdurchsagen, Radiomeldungen oder Anweisungen, die über Warn-Apps wie NINA direkt auf das Handy gespielt werden. Wer sich im Haus befindet, sollte nicht vergessen, auch Nachbarn, Kinder oder andere schutzbedürftige Personen hereinzubitten.

Die Entwarnung

Sind alle Maßnahmen getroffen, können wir nur abwarten, bis Entwarnung gegeben wird – entweder in Form offizieller Durchsagen oder durch den Entwarnungston der Sirenen. Letzterer dauert ebenfalls eine Minute, jedoch handelt es sich um einen durchgehenden, kontinuierlichen Ton ohne Unterbrechung. Er signalisiert das Ende der Gefahr, und man kann wieder beruhigt sein. Telefoniert werden sollte während einer laufenden Gefahrenlage übrigens nur im Notfall, um die Leitungen für die Einsatzkräfte offen zu halten.

Cell Broadcasting und Apps

Neben dem klassischen Sirenenalarm werden in Deutschland auch moderne digitale Warnsysteme genutzt, wie das Cell Broadcasting. Bei dieser Methode erhalten Personen, die sich in einem bestimmten Gefahrenradius aufhalten, eine Warnung auf ihr Smartphone – vorausgesetzt, das Gerät ist dafür kompatibel und Cell Broadcast ist aktiviert. Darüber hinaus werden wichtige Infos und Sicherheitshinweise über die Warn-Apps NINA und KATWARN mitgeteilt.

Wissen rettet Leben

Ob Probealarm oder echte Gefahr: Das mulmige Gefühl im Bauch lässt sich nicht so leicht abstellen. Wenn wir beim lauten Sirenengeheul schon zusammenzucken, wie muss es erst Menschen gehen, die durch Kriegserfahrungen traumatisiert sind? Vielleicht hilft es, sich immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass die Sirenen  unserem Schutz dienen. Der nächste bundesweite Warntag findet übrigens am 11. September 2025 statt. Kein angenehmer Termin – aber dennoch ein guter Anlass, um sich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen. Der Ernstfall tritt zwar hoffentlich niemals ein. Sollte es aber doch einmal dazu kommen, kann Wissen Leben retten.

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